Wetterlage: Das Luftdruckgefälle am Rande des Skandinavien-Hochs und des ins Mittelmeer gezogenen Tiefs intensiviert sich und führt in der Nordsee zu steifen Starkwind aus östlicher Richtung.
Starkwindsegeln
Um 09h50 legen wir nach Hochwasser ab. Der Segeltag beginnt mit schönstem Wetter und wärmenden Sonnenstrahlen bei schneller Fahrt durch die Jade mit nördlichem Kurs. In der Jademündung nimmt der Wind auf E 5-6 zu, so dass wir das zweite Reff ins Großsegel einbinden. Mit Erreichen des Wangerooger Fahrwassers fallen wir ab, um das nördlich gelegene Flach Steuerbord liegen zu lassen. Anschließend luven wir an auf N-Kurs, zudem nimmt der Wind auf vollen Starkwind zu. Das Speigat wird gespült, wir binden das dritte Reff in das Großsegel und fieren den Traveller nach Lee. Mit weiterem Kurs N in die Deutsche Bucht nimmt der Wind auf E 7 zu. Wir führen einen Vorsegelwechsel durch, heißen die Kutterfock mit ihren Stagreitern am Babystag auf und rollen die Genua III ein. Die See hat sich mittlerweile auf 2 m aufgebaut. Es bilden sich Schlieren auf den Wogen – die Gischt weht ab.
Boje-über-Bord Sicherheitstraining
Südlich von Helgoland führen wir die Boje-über-Bord Manöver durch und trainieren die Segelmanöver. Dabei setzt sich immer wieder das Sicherheitsmanöver durch, in dem wir nach dem Aussetzen der Markierungs-Boje uns mit Kurs halben Wind entfernen und nach der Wende mit back stehender Fock uns wieder zum Objekt zurück manövrieren. Diese Sicherheitsmanöver müssen im wahrsten Sinne des Wortes selbst ‚erfahren’ werden, um das Gefühl am Steuer der Yacht zu verfeinern und um die nötige Sicherheit selbst auch weiter vermitteln zu können.
Der weitere Kurs führt uns bei kaltem steifen E-Wind bei überzeugendem Seeverhalten der Nautor’s Swan 48 S&S gen N. Mit Ansteuerung der Sandinsel Düne weist uns die Richtlinie mit Ober- und Unterfeuer in Deckung den Weg in den schützenden Hafen von Helgoland. Ankunft um 16h00. Distanz: 50 sm.
Fazit
Das Schwerwettertraining auf der Nautor’s Swan 48 S&S hat zum Auftakt der Saison 2011 alles beinhaltet, was das Seglerherz begehrt. Das Segeln im Gezeitenrevier hatte es in sich: vom Nebel bis hin zum Starkwind, von den Techniken des Spinnakersegelns bis zu den Varianten der Boje-über-Bord Manöver, vom Segeln auf hoher See rund Helgoland bis zum Segeln in den tideabhängigen Flussmündungen einschließlich der Navigation von Nebel bis zur Dunkelheit. Dabei hat die gut vorbereitete Crew mit aufmerksamer Seemannschaft und ihrer Kameradschaft maßgeblich dazu beigetragen den Törn auf der Nordsee in dieser Qualität zu realisieren.