Über der Südlichen Ostsee setzt sich ein Tiefdruckgebiet fest, das auf seiner Rückseite in der östlichen Nordsee zu einer hartnäckigen Nordwindlage führt. Am frühen Vormittag legen wir 2 Stunden vor Niedrigwasser von Helgoland mit dem Etappenziel Nordfriesisches Wattenmeer ab.
Wind & Strom auf die Nase
Bei NE 4-5 setzen wir das Großsegel in das erste Reff und rollen die Genua III aus. Bei der uns entgegensetzenden restlichen ablaufenden Tide segeln wir zunächst gen E. Die Wende auf Backbordbug führt bei dem quer zum Schiff setzenden Gezeitenstrom zu einem 20° leewärtigen Versatz bei einer sehr unangenehmen Welle, so dass wir wieder auf Steuerbordbug wenden. Als die Tide kentert, wenden wir erneut und können nun bei moderatem Seegang nördlichen Kurs am Wind halten.
Kurs Holtknopsloch
Eine vorübergehende Schwachwindphase überbrücken wir mit Fahrt unter Motor bis der Wind erneut auffrischt und wir weiter gen Norden segeln. Gemäß guter Seemannschaft binden wir sukzessive das erste, zweite und schließlich auch das dritte Reff in's Großsegel. Mit der Ansteuerungstonne des Holtknobslochs nehmen wir die Barre 2 Stunden vor Hochwasser und segeln in das Seegat des Nordfriesischen Wattenmeers hinein. Wir steuern mit dem restlichen auflaufenden Flutstrom der Südhuk von Sylt entgegen.
Just in time
Wir laufen den Hafen von Hörnum an und machen am Gästesteg des Sylter Yacht Clubs längsseits fest – Distanz 52 sm.
Unser Smutje bereitet ein leckeren Lachs auf Gemüsebeet im Ofen vor. Der Rest der Crew begleitet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei ihrem EM-Aus 2021. Der charismatische Abend nimmt seinen Gang...