Die Wetterlage gleicht der des Vortages. In der Randzone nördlich des Hochs und südlich des Tiefs weht es auf der Nordsee mäßig bis frisch aus SW-W. Zur Mittagszeit legen wir bei Hochwasser von Büsum ab.
Kreuzen gegen den Wind
Die Route führt uns mit einsetzendem ablaufenden Gezeitenstrom in westliche Richtung durch die Süderpiep in die Nordsee. Dabei kreuzen wir in der Konstellation Wind gegen Strom unter Beachtung des regen Fischereibetriebs bis zur Ansteuerungstonne. Im Weiteren segeln wir durch die Helgoländer Bucht gen NNW.
Unter Spi
Wir entscheiden uns für ein Spinnakertraining. Viel Zeit und Seeraum bleibt nicht, der Einsatz jedoch lohnt sich. Nach klarer vorheriger Einweisung setzen wir den roten Starkwind-Spinnaker und segeln das Tuch in verschiedenen Anstellwinkeln der Schiffslängsachse zum Wind. Dabei sind wir auf der Hut, da der Wind böig einfällt und der uns zur Verfügung stehende Seeraum nach Lee aufgrund der vorgelagerten Sände begrenzt ist. Schließlich bergen wir das 150 qm umfassende Tuch in der Leeabdeckung der wieder ausgerollten Genua sowie dem Großsegel. Unter konventioneller Segelstellung steuern wir dem Nordfriesischen Wattenmeer entgegen.
Kreuzen vor dem Wind
Wir passieren die Ansteuerungstonne des Rütergats unter Kreuzschlägen vor dem Wind bei einsetzender Dämmerung. Das erfordert nunmehr erhöhte Aufmerksamkeit, da die unbeleuchteten Fahrwassertonnen bei Dunkelheit nur noch auf elektronischem Wege bzw. Radar zu erkennen sind. Vereinzelt gibt es ein paar Fahrwassertonnen mit beleuchteter Kennung, an denen wir uns terrestrisch orientieren können. Zudem weist uns das Leuchtfeuer von Amrum Backbord voraus den ungefähren Fahrwasserverlauf.
Kurs Föhr
Schließlich bergen wir das Großsegel und segeln ausschließlich unter Vorsegel an Amrum vorbei, in tiefer Dunkelheit der Insel Föhr entgegen. Am späten Abend machen wir im Stadthafen an einem Arbeitsschiff längsseits fest – Distanz 63 sm. Beim Anlegedrink im Regen lassen wir die Tagesereignisse Revue passieren. Den Abend gestalten wir mit Kochen gemütlich an Bord. Tidebedingt können wir am nächsten Tag ausschlafen ...