Unsere Erlebnisse

2014 | Die Wetterlage im Nordmeer

Die SY Charisma liegt nach dem zweiten Segeltörn der Nordlandreise 2014 im Top-Zustand im Hafen von Seyðisfjörður. Ankunft und Begrüßung der Crew. Hafentag. Landgang. Verproviantierung und Stauen der persönlichen Ausstattung.

Am Abend gehen wir in einheimischer Gastronomie essen. Die lebendige Seglerrunde ist voller freudiger Erwartung unseres Segeltörns in das Europäische Nordmeer. Die vor dem Nordmeertörn eingeholten Wetteraussichten ließen bis zu Törnbeginn ein baldiges Ablegen gen Jan Mayen sinnvoll erscheinen. Die aktualisierten Wetterdaten auswertend, ist es weise, Geduld zu haben und das schnell herannahende Atlantiktief durchziehen zu lassen. Der Nordwestsektor des Atlantik-Tiefs erfasst das Seegebiet zwischen Island und Jan Mayen mit stürmischem Wind aus N-NE.

Bis zum Eintreffen des Tiefs werden wir Tagesschläge an der attraktiven Ostküste Islands gestalten und rechtzeitig Vorbereitungen treffen, einen gut geschützten Hafen anzulaufen. Das nach Osten ziehende Atlantiktief erreicht mit seinem Kern die Südküste Islands. Die Auswirkungen des Tiefs erfassen sämtliche Seegebiete rund um Island.

Diese ‚klassische‘ Wetterlage prägt das Geschehen auf dem Nordatlantik: Das Atlantik-Hoch auf 50°N weist den Tiefs auf den Breitenparallelen bei 60°N ihren Kurs gen E. Über Grönland strahlen die großvolumigen Eismassen trockene Kaltluft ab, so dass sich hoher Luftdruck ergibt. In dieser Trasse werden die Tiefdruckgebiete komprimiert, was zu stürmischen Wind führt. Weiter nördlich liegt über dem Europäischen Nordmeer das arktische Hoch, das mit geringem Luftdruckgradienten nur wenig Wind hervorbringt.

Das Ziel der Nordmeerquerung kann erreicht werden, wenn eine passende Wetterlage für die Passage von Island nach Jan Mayen erkannt und zeitgerecht konsequent genutzt wird. Mit dem Geschwindigkeitspotential der Nautor’s Swan und mit dem Einsatzwillen der Crews haben wir bereits in den Jahren 2002, 2004, 2006, 2008 und 2010 die Route von Island über Jan Mayen nach Spitzbergen realisiert.

Für den Nordmeertörn 2014 benötigen wir wie bei den bisher geleisteten Segelunternehmungen erneut Geduld und eine Änderung der bestehenden Wetterlage. Im weiteren Verlauf bildet sich über Island ein Hoch, das Wetterbesserung andeutet. Es muss jedoch weiterhin die Rückseite des Atlantik-Tiefs beachtet werden. Die Schneise zwischen dem Tief über der Norwegischen See und dem Hoch über Island führt zu frischem Wind aus Nord, wir starten unsere Nordmeerquerung...

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