Es ist Zeit für die Nordseequerung. Die Voraussetzungen für unsere Überfahrt sind günstig - auf der Rückseite des Tiefs sind wir im Einfluss einer nördlichen Luftströmung.
Unter Genua
Am Vormittag legen wir von Fraserburgh ab. Die Tide strömt gen SE und spült uns entlang der Küste mit über 10 kn Fahrt über Grund in die Nordsee. Der Wind weht böig aus N-NE 5-6. Die See ist in Küstennähe - aufgrund der geringen und ungleichmäßigen Wassertiefen - kabbelig. Daher haben wir zunächst ausschließlich unser Vorsegel - die Genua III - ausgerollt. Je weiter wir in die Nordsee hinein segeln, desto harmonischer wird der Wellengang. Wir setzen das Großsegel ins dritte Reff. Mit leicht nachlassendem Wind segeln wir mit Kurs SE in den Abend.
Im Wachrhythmus
Das Wachsystem regelt unser Bordleben. Jedes Crewmitglied geht drei Stunden Wache, in der nach der Hälfte der erste Wachpartner vom zweiten Wachpartner abgelöst wird. Die Steuerzeiten haben wir auf eine halbe Stunde festgelegt. Das garantiert konzentrierte Steuerleistungen sowie eine Rotation im festen Zeit-Zyklus.
Auf der Null-Linie
Wir passieren den Greenwicher Meridian und segeln in die Neumond-Nacht. Die Nordsee ist jedoch gespickt von Bohrinseln, an deren Lichtern wir uns orientieren können.