Der Nordseetörn brachte bei schönem Wetter im Frühjahr Spinnakertraining pur und Erfahrungen im Naturidyll des Nordfriesischen Wattenmeeres. Der Anspruch dieses Seegebietes wird durch das Wahrnehmen der Natureinflüsse ersichtlich.
Helgoland - Sylt
Um 10h50 legen wir mit auflaufender Tide von Helgoland ab und setzen Kurs gen Südhuk von Sylt ab. Bei schwachen S-SW Winden segeln wir unter Spinnaker und Großsegel zunächst Kurs NE, dann mit Schiftmanöver NzE durch die Helgoländer Bucht. Mit Annäherung des Nordfriesischen Wattenmeers bergen wir den Spi und passieren die Ansteuerungstonne vom Holtknobsloch. Der Anspruch dieses Seegebietes wird durch das Wahrnehmen der Natureinflüsse ersichtlich. Für das sichere Befahren der Seegatten müssen wir auch bei hohem Wasserstand die starken quer setzenden Gezeitenströme berücksichtigen, um im tiefen Wasser zu bleiben und nicht auf die Flachs vertrieben zu werden. Im Wattenmeer kentert die Tide – dennoch segeln wir den nun gegenläufigen Gezeitenstrom aus und beobachten die Naturverhältnisse. Mit guter Seemannschaft erreichen wir den Hafen von Hörnum unter Segeln. Ankunft um 19h20. Distanz: 45 sm.
Abends Landgang hin zum ‚Rostigen Anker’ für einen angeregten Abend.
Sylt - Büsum
Das Wetter wird durch die Vorderseite eines Tiefs nördlich von Schottland bestimmt. Daraus resultieren frische W-SW Winde. Um 05h50 legen wir bei Hochwasser von Hörnum ab. Mit ablaufendem Gezeitenstrom segeln wir unter Genua III und Großsegel im ersten Reff mit südlichem Kurs durch das Nordfriesische Wattenmeer. Mit aufmerksamer Navigation steuern wir durch das Vortrapptief vorbei an den Seehundsbänken und passieren die Barre.
Mit Einsteuern in die Deutsche Bucht segeln wir in tiefes und ruhigeres Wasser. Wir setzen Kurs SSE ab und segeln zunächst am Wind, später mit halbem Wind. Vor dem erneuten Hineinsegeln in das Wattenmeer führen wir weitere Boje-über-Bord Sicherheitsmanöver durch. Dabei festigen sich die Erkenntnisse vom Training am Vortag und führen zu einem immer souveräner werdenden Handling der Yacht. Anschließend setzen wir wieder den Spinnaker und segeln bei weiter südlich drehenden Winden durch das Fahrwasser der Norderpiep. Als der Anstellwinkel des Spis zur Schiffslängsachse aufgrund des rückdrehenden Windes und des nach ESE verändernden Fahrwasserverlaufes zu hoch wird, lassen wir das Tuch leewärtig fliegen und holen es wieder ein. Unter Genua III und Großsegel steuern wir Büsum an und machen um 14h10 bei Hochwasser im Hafen längsseits an einem Fischkutter fest. Distanz: 55 sm.
Anleger im Cockpit in sonniger Hafenatmosphäre mit schmackhaften Fisch-Delikatessen. Landgang gen Meeresschwimmbad samt Sauna, abends essen im Restaurant ‚Moin Moin’.


