Unser Weg führt uns weiter entlang der Westküste Spitzbergens nach Norden. Bei unserer Ankunft in Fair Haven hat der Wind wieder auf Starkwind aufgefrischt. Wir entscheiden uns vor Anker zu gehen, um bessere Wetterbedingungen abzuwarten. Der nächste Tag empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und beschert uns mit dem Einlaufen in die Bucht Norsköyane ein einzigartiges Naturschauspiel.
Hier ist ein Wal gestrandet, von dessen Kadaver sich eine Gruppe Eisbären den Sommer über ernährt. Das erste Exemplar entdecken wir im Wasser. Der Eisbär streckt beim Abtauchen behände seine Hinterbeine in die Luft und bringt beim Auftauchen ein Stück Walflosse mit. Das Ding scheint ziemlich zäh zu sein und eher dem Vergnügen als der Nahrungsaufnahme zu dienen.
Wir nähern uns in Schleichfahrt einer Landzuge, auf der sich 5 weitere Eisbären aufhalten. Auch sie tauchen abwechselnd nach dem Wahlkadaver, dösen auf den sonnengewärmten Steinen am Strand und gehen hin und wieder eine Runde schwimmen. Knapp 3 Stunden beobachten wir das kraftvolle Treiben der weißen Riesen, bevor wir unseren Weg gen Norden fortsetzen.
Wir runden die Nord-West Huk Spitzbergens und segeln bei herrlichem Wetter und einer leichten Brise ostwärts. Gegen Abend schläft der Wind ein. Das Auftauchen zweier Walrösser nehmen wir zum Anlass Feierabend zu machen.
Über Nacht lassen wir uns bei völliger Windstille in der Mündung des Woodfjords treiben. Am Morgen nehmen wir unsere Fahrt unter Motor wieder auf. Wir haben uns entschieden einen weiteren Tag im Norden zu bleiben, um einen der imposantesten Gletscher Spitzbergens, den Monacobreen im Liefdefjord, anzusteuern.