Schon von weitem sehen wir die Containerschiffe und Autofrachter wie an einer Perlenkette aufgereiht. Sie haben alle ein Ziel, den größten Seehafen Europas, Rotterdam. Wir staunen nicht schlecht, wie schnell die großen Pötte angeprescht kommen. Unter Spinnaker queren wir mit bis zu 11 Konten Fahrt über Grund die Einfahrtsschneise des Euro Geuls und sehen die Giganten vor uns durchziehen. Nach einer knappen halben Stunde sind wir durch und segeln weiter unter Spinnaker Richtung SW.
Kurz vor Zeebrugge frischt der Wind auf bis zu 20 kn auf. Das Limit für unseren Leichtwindspinnaker ist erreicht. In rauschender Fahrt bergen wir die 215 qm Segeltuch.
Bei der Einfahrt nach Zeebrugge erleben wir Hafenkino der Extraklasse! Unter Groß und Genua 3 nehmen wir Kurs auf den Vorhafen. Ein aufkommender Autofrachter überholt uns zwischen den Molenköpfen. Plötzlich hören wir ein tiefes Röhren. Aus dem Nichts kommt Lucas Oil geschossen, ein High Speed Boot das mit 30 kn an uns vorbeischießt. Als wäre es nicht genug, kommt ein weiteres Containerschiff auf.
Wir halten uns rechts am roten Tonnenstrich. Ein langes Hupen ist zu hören. Anscheinend möchte der Pott genau da hin, wo wir sind. Langsam aber sicher wird es eng im Hafenbecken. Genua ein, klar zu Halse und rum. Das Containerschiff schwenkt ein und stoppt auf, wir passieren es an Backbord. Nichts wie weg hier!
Wir lassen das Großsegel fallen und biegen in den Yachthafen ab. An einem Schwimmsteg des Royal Belgian Sailing Club machen wir fest und entspannen bei einem Anlegebier...