Unsere Erlebnisse

2013 | Stärkstes Leuchtfeuer der Ostsee

Unter Großsegel und ausgebaumter Genua ziehen wir bei raumen Wind und steiler Ostseewelle die schwedische Küste entlang. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Kalmar Sund. Erneut navigieren wir uns bei Nacht mit Richtfeuern und Kardinalstonnen zwischen Untiefen hindurch. Wir kommen gut voran. Mit Passieren der Karlskrona vorgelagerten Schären dreht der Wind auf NO und nimmt auf stürmischen Starkwind zu. Wir lassen unser ursprüngliches Etappenziel Ystad fallen und laufen nach NW ab. Wie gut, dass hier die Insel Hanö liegt, in deren Leeabdeckung wir sicher den kleinen Yacht- und Fährhafen ansteuern können. Ganz unverhofft entdecken wir hier ein Naturidyll, das neben herbstlicher Vegetation und freilaufendem Rotwild auch den lichtstärksten Leuchtturm der Ostsee beherbergt.

Der Wettergott ist uns weiterhin wohlgesonnen. In den nächsten drei Tagen segeln wir von Hanö nach Ystad, ziehen von dort angesichts der Abendsonne vorbei an den Kreidefelsen von Mön. Die Einfahrt in den Grönsund erfordert in der Dunkelheit bei engem Fahrwasser und unbeleuchteten Tonnen aufmerksame Navigation und präzises Einhalten der Richtfeuer bis wir in Stubbeköbing festmachen. Am frühen Morgen geht’s weiter, in tiefer Dunkelheit durch Smalandsfahrwasser im Morgengrauen in den Großen Belt. Wir passieren die Südspitze von Langeland und steuern Kiel an, das wir bei Einbruch der Dunkelheit und Starkregen erreichen. Triefnass kehren wir im Restaurant Fördeblick ein und freuen uns über ein warmes Abendessen.

Die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal ist beschaulich und dank der Tankstelle bei Rendsburg auch kraftstofftechnisch kein Problem. Wir erreichen Brunsbüttel mit dem letzten Tageslicht und nehmen am nächsten Morgen um 9 Uhr die Schleuse. SW 4-6 Bft. mit steifen Starkwindböen beschert uns eine schnelle aber auch sehr nasse und sportliche Elbfahrt. Der Gezeitenstrom puscht uns mit über 10 kn über Grund dem Tor der Welt entgegen. Auch der letzte Segeltag erfordert gute Steuerleistungen, ständige Wachsamkeit und zuverlässige Seemannschaft. Am Burchardkai, einem der modernsten Container-Terminals der Welt, bergen wir die Segel und steuern unter Motor Richtung City-Sporthafen bei den Landungsbrücken. Am roten Feuerschiff werden wir von Freunden mit Sekt, Schokoladenkuchen und Matjes-Brötchen empfangen.

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