Unsere Erlebnisse

2013 | Die abgelegene Westküste Irlands

Der Südostquadrant des Nordatlantik-Tiefs hat den Nordwesten Irlands erfasst, so dass uns ein SW-W Wind entgegen weht. Aufgrund der steilen Felsküste bedeutet das zudem Kappeffekte sowie durch die anrollende Atlantikdünung reflektierender Seegang an der Westküste von Irland.

Wir wechseln im Schutze der Ankerbucht das Vorsegel von Genua II auf Genua III, um für den bevorstehenden Kurs am Wind samt Kreuzschlägen gut gewappnet zu sein. Nach dem Aufholen des Ankers nehmen wir die Fahrt im engen Fahrwasser unter aufmerksamer Navigation zunächst unter Motor vor. Vom Atlantischen Ozean kommt eine auflandige Dünung. Es rollen Wellen an, die sich an der steilen Felsküste aufstauen und reflektieren. Entsprechend ist der Seegang. Die Felsen The Stags lassen wir nördlich liegen, wir runden Owey Island und kommen im Tagesverlauf mit südlichem Kurs in die Abdeckung von Aran Island. Das verursacht zunächst Böen als Kappeffekte, danach segeln wir in ruhige See. Dafür regnen Schauerböen ab und bedingen vorübergehend schlechte Sicht. In den abgelegenen Regionen im Nordwesten Irlands erwarten uns kleine Ortschaften, die sich in die Natur integrieren.

Für die Ansteuerung von Burtonport brauchen wir einen hohen Wasserstand, da die Detailkarte von der Imray C53 Wassertiefen von unter 1 m im North Channel verzeichnet. Mit unserer Ankunft haben wir Hochwasser, mit 4-5 m Tidenhub also genügend Wasser unterm Kiel, jedoch ist die Ansteuerung des Fahrwassers unter diesen Bedingungen am Tag schwer auszumachen. Die Ansteuerung muss mit akkurater Navigation und zuverlässiger Seemannschaft vollzogen werden. Trotz aller Erfahrung und elektronischer Hilfsmittel wie GPS und Radar ist das sehr spannend und nur mit Ruhe und Übersicht umzusetzen.

Als eine Fähre herauskommt, wird das Einmünden in das Fahrwasser innerhalb der engen Felsformationen klar. Wir nehmen zur Sicherheit UKW-Funkkontakt auf, um die lokalen nautischen Informationen zu bestätigen und folgen dem engen und steinigen Verlauf der Seezeichen. Als wir den Hafen von Burtonport erreichen, sondieren wir die Situation und machen an einer sich in Wartungsarbeiten befindenden Fähre fest. Im Cockpit lassen wir den ereignisreichen Tagesverlauf Revue passieren. Wir machen uns auf zum Landgang. Im Lobsterpot finden wir die adäquate Küche, die mit einer delikaten Meeresfrüchte-Platte einen angemessenen Tagesausklang einleitet.

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