Unsere Erlebnisse

2014 | Shetland - Färöer Inseln

Am 17. Juli 2014 verlassen wir nachmittags bei Hochwasser Lerwick. Die Zeit zum Ablegen setzen wir so an, dass wir die nach Norden einsetzende Gezeitenströmung optimal nutzen. Wir segeln die 30 sm lange Route gen Norden, durch den Blue Mull Sound in den Nordatlantischen Ozean. Als wir am späten Abend in den Atlantik steuern, sind wir in einem Tidenintervall durch die nördlichen Shetland Inseln gesegelt.

Die einsetzende Flaute führt zu einer ruhigen Nachtfahrt, hinein in einen idyllischen Morgen in ölglatter See. Zur Mittagszeit kommt SE-Wind auf, wir heißen die Segel. Die SY Charisma segelt am 18. Juli 2014 unter 233 qm Segelfläche durch den Nordatlantik. Der Leichtwind-Spinnaker (191 qm) beginnt bereits bei einer leichten Brise zu ziehen.

Im Tagesverlauf frischt der Wind auf und wir kommen gut voran. Als am Abend der Wind und der Seegang weiter zunehmen, werden die Überholbewegungen der Yacht größer. Das sogenannte ‚Geigen‘ der Segelyacht lässt das Handling des Spis bei der großen Segelfläche auf Dauer nicht mehr ratsam erscheinen, da der Ausgleichs-Korridor beim Steuern zur Vermeidung eines Sonnenschusses (letztlich wäre es ein ‚Schuss in den Wind‘) immer geringer wird. Wir bergen den Spi und rollen stattdessen die 73 qm umfassende Genua aus. Dabei benutzen wir wie beim Spinnaker den Spinnakerbaum, der in einer gedachten Linie die Verlängerung des Großbaumes nach vorne darstellt. Segelt die Yacht mit achterlichem Wind, wird der Großbaum über die Großschot gefiert und der Spinnakerbaum über den Achterholer dicht geholt. Wenn die Yacht anluvt und somit höher zum Wind steuert, funktioniert es anders herum. Die Großschot wird dichter geholt, dagegen wird der Achterholer gefiert, damit der Wind wieder optimal ins Segel weht. Das funktioniert mit dieser Konstruktion beim Spinnaker und beim Vorsegel gleichermaßen. Der Vorteil mit der ausgebaumten Genua ist, dass wir die Segel und somit die Yacht auch bei weiter auffrischendem Wind unter Kontrolle halten können. Bei frischem Wind haben wir zudem die gleiche Geschwindigkeit wie zuvor und können über die Funktion der Rollanlage die Größe des Vorsegels jederzeit den Windverhältnissen anpassen. Die Nachtfahrt verläuft wie gehabt in der Routine zuverlässiger und guter Seemannschaft der Crew.

Mit Ansteuerung der Färöer Inseln am Morgen des 19. Juli 2014 vollziehen wir eine Halse, als das Archipel aus tief hängenden Wolken auftaucht...

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