Seit Nassau liegen knapp 1.200 sm hinter uns, als wir an Sandy Hook vorbei in die Lower Bay einbiegen. Schon seit Stunden zeichnet sich die Skyline von Manhatten am Horizont ab. Nur unter Genua ziehen wir außerhalb des Tonnenstrichs der Verrazona Bridge entgegen. Der Strom puscht die Charisma auf den letzten Metern ihrem Ziel entgegen. Wir machen bis zu 8 kn Fahrt durchs Wasser. Als das Fahrwasser gen Norden abbiegt rollen wir die Genua ein und fahren unter Motor weiter.
Hinter der Brücke sieht man immer wieder orangene Rechtecke von rechts nach links flitzen. Mit dem Näherkommen entpuppen sie sich als Staten Island Fähren, die mit einer enormen Geschwindigkeit in kurzen Intervallen den Hudson River queren. Wir dagegen schalten einen Gang zurück, lassen die Kulisse auf uns wirken und im Angesicht der Freiheitsstatute den ersten Sektkorken knallen.
Die Abendsonne spiegelt sich in den Fassaden der Wolkenkratzer und taucht die Skyline von Manhatten in warmes Licht. Die Szenerie ist ganz friedlich. Ein klassischer Zweimaster kreuzt vor uns unter Seglen und macht das Bild perfekt.
Wie müssen sich die Auswanderer gefühlt haben, als sie nach einer langen Atlantiküberquerung in dieser neuen Welt angekommen sind? Wir lassen Ellis Island, bis 1954 die zentrale Einwanderungsstelle der USA, Backbord liegen und biegen in die Liberty Landing Marina ein.
Am Steg knallt der zweite Sektkorken und wir lassen im Angesicht der Wolkenkratzer das Erlebte nochmals Revue passieren. Alle sind sich einig - das Einlaufen in New York ist die Krönung und eines der schönsten und emotionalsten Erlebnisse, das in keinem Segler-Leben fehlen sollte.