Auf der Vorderseite des westlich von Irland nordziehenden Atlantik-Tiefs dreht der Wind von S auf S-SE zurück und nimmt auf 5-6 Beaufort zu. Das ist für uns bei anliegendem SW-Kurs sehr günstig. Unter Genua III und gerefftem Großsegel jagen wir auf unserer Swan durch das Seegebiet Viking.
Sturmböen
Die Kaltfronten am Abend hat es in sich. Wir segeln bereits nur unter Vorsegel als Böen in Sturmstärke die Yacht beuteln. Über die Rollanlage passen wir die Segelfläche der Genua III dem stürmischen Starkwind an, um die Yacht steuerbar zu halten.
Pentland Firth
Östlich des Pentland Firth haben wir jedoch kein Interesse in die gefährlichen Strömungen abgetrieben zu werden. Dementsprechend heißt es Kurs halten. Zwischen strammen Am Wind- und Halbwindkursen können wir unsreren Weg gen WSW fortsetzen.
Wenig gute Alternativen
Die Alternative das in Lee liegende Kirkwall auf den Orkney Inseln anzulaufen hätte aufgrund der starken Gezeitenströme eine sehr anspruchsvolle Ansteuerung zur Folge. Darüberhinaus wären wir dort bei der vorherrschenden Wetterlage für mehrere Tage gefangen. So halten wir mit hohem Einsatz die Charisma bei überkommenden Seen, die das Deck gespülen und uns komplett durchnässem auf Kurs. Mit Einbruch der Dämmerung wird es zu allem Überfluss auch noch kalt. Trotzdem leistet die Crew weiterhin mit aufmerksamen Steuerleistungen sehr gute Arbeit.
Inverness voraus
In der Nacht schaffen wir es dann in den Moray Firth. Wir segeln bei Starkwind und nachlassendem Seegang weiter gen SW. Unser ursprüngliches Ziel Wick bleibt Steuerbord liegen und wir steuern nun direkt den Inverness Firth an.
Aus Sicht des Skippers
Das war volles Programm, bei dem ich zu sehr wenig Schlaf gekommen bin. Immer gab es was zu tun: Dabei sein, Steuerwachen übernehmen, Seemannschaft, wechselnde Bedingungen bei der Ansteuerung. Ich bin froh, dass wir das so A-Point geschafft und uns eine sehr gute Ausgangsbasis für den weiteren Törnverlauf erarbeitet haben.