Unsere Erlebnisse

Stürmisches Schottland achter aus

In diesem Jahr haben es die wechselhaften Wetterlagen besonders in sich. Wir müssen bei der Törnplanung sehr wachsam sein, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Innere Hebriden
Nach dem Verlassen der Caledonian Canals führt unsere Route angesichts der Highlands zunächst ohne nennenswerten Wind durch die westschottischen Gewässer bis nach Ardfern. Es sind "nur" noch 180 sm bis Dublin. Das nächste Sturmtief, das die Restausläufer eines Hurricane mit sich bringt, ist aber bereits im Anmarsch. Nach eingehendem Studium der Gribdaten legen wir am späten Dienstagvormittag ab. Zuvor haben wir das Vorsegel von der Genua III auf die Genua IV gewechsel. Die Route verläuft durch das Loch Graignish in den Sound of Jura, den wir bei steifen Starkwind mit stürmischen Böen besegeln.

Tidenintervalle
Nur unter der arbeitsfock jagen wir mit Rumpfgeschwindigkeit und komplett gespülten Leedeck in südliche Richtung. Durch die Wind-gegen-Strom Komponente brechen sich die Wellen und waschen Schiff und Crew komplett. Das Rigg ist steif durchgesetzt und wir können der Qualität unserer ausgezeichneten Swan vertrauen. Das ab dem frühen Nachmittag mit uns setzende Tidenintervall hilft uns, bis westlich der Südhuk der Peninsula vom Kintyre voranzukommen. Die folgende gegenläufige Tide müssen wir aussegeln, um nach weiteren 6 Stunden das Wetterfenster mit Kurs Irische See nutzen zu können

Sturmstärke
Zuvor entwickelt sich der Wind jedoch zu einem handfestem Sturm. Ich berge das dreifach gereffte Großsegel und verkleinere die Segelfläche der Genua IV von 25 qm auf die Hälfte. Die überkommenden Seen sind gefährlich und spülen das Deck mit einer derartigen Vehemenz, dass man sehr aufpassen muss nicht mitgerissen zu werden. Jedes Crewmitglied im Cockpit ist mit seiner Lifeline zur Sicherheit eingepickt.

North Channel
Wir kreuzen aufgrund der nach Nordwesten setzenden Tide zunächst auf der Stelle. Bei rechtsdrehendem Wind können wir uns dann langsam in den North Channel in südliche Richtung vorarbeiten. In den frühen Morgenstunden kentert die Tide zu unseren Gunsten und setzt gen SE. Wir jagen bei nunmehr moderatem Wind und bis zu 9 kn Fahrt über Grund in die Irische See und erreichen nach 116 sm Bangor.

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