Sumburgh Head
Wir verlassen Lerwick am Samstag den 18.06.2016 gegen 10:00 BST. Wie erwartet steht trotz nachlassendem Wind und abschwächender Kaltfront bei Sumburgh Head eine meterhohe Atlantikdünung. Durch den Kapeffekt verstärkt sich der Wind nochmals, wir gehen ins zweite bzw. dritte Reff. Je weiter wir Strecke nach Westen machen, desto mehr beruhigt sich das Seewetter und der Seegang.
Im Kern des Hochs
Wir segeln bei weiter abnehmendem Wind in den Kern des Zwischenhochs. Dieses Luftdruckgebilde hatte uns die letzten Tage - als ein von Island ausweitender Hochdruckkeil - den hohen Luftdruckgradienten auf den Shetland Inseln beschert. Heute empfängt es uns mit strahlend blauem Himmel und belohnt uns mit einem traumhaften Abend in den atlantischen Gewässer nördlich von Schottland.
Mittsommer auf See
Auf Steuerbordseite versinkt die Sonne in den nördlichen Gefilden im Meer. Gleichzeitig steht auf der Backbordseite der Vollmond über den Orkney Inseln. Die Nachtfahrt verläuft ohne festen Wachplan souverän - die Crew teilt sich die Wachen auf - der Skipper verbringt ebenfalls eine gute Nacht :)
Äußeren Hebriden
In den Morgenstunden taucht Backbord voraus an der Nordwest-Huk Schottlands das Cape Wrath auf. In der Bewölkung macht sich die Vorderseite des nächsten herannahenden Atlantiktiefs bemerkbar. Seit geraumer Zeit können wir den leichten unstetigen Wind nicht mehr effizient aussegeln. Wir motoren in den North Minch und steuern mit südwestlichem Kurs den Äußeren Hebriden entgegen. Am Abend erreichen wir nach 222 sm Stornoway. Bei "Dry Rain - wie der Schotte zu sagen pflegt" - nehmen wir eine Anlegetrink im Cockpit. Wir haben uns in eine gute Ausgangsposition in Bezug auf den in Kürze einsetzenden Südwestwind gebracht.