Die Wetterlage ändert sich. Das Tief über der Biskaya, das den E-Wind gebracht hat zieht ab. Stattdessen entwickelt sich ein Luftdruckgefälle zwischen dem Hoch über Westeuropa und dem Tief über Irland. Das führt zu SW-Wind.
Leinen los ...
In den sehr frühen Morgenstunden legen wir bei Hochwasser von Trébeurden ab und machen uns auf zur Querung des Englischen Kanals. Zunächst segeln wir uns unter Genua II und Großsegel von der bretonischen Küste frei. Der anfangs mäßige SW-Wind nimmt im Tagesverlauf auf vollen Starkwind zu.
Wind von hinten
Wir baumen die Genua auf Backbord aus und sichern das Großsegel auf Steuerbord mit zwei Bullenstandern. Der Seegang nimmt zu und wir segeln bei exzellentem Seeverhalten mit unserer Swan am Rande der Rumpfgeschwindigkeit. Es ist eine rasante Passgage durch den Englischen Kanal. Am späten Nachmittag klart es auf und der Wind lässt nach.
Land in Sicht und doch weit weg
Wir setzen den Spinnaker und segeln bei gleißendem Sonnenschein der Südküste von England entgegen. Mit Ansteuerung von Portland Bill bergen wir den Spi, halsen und segeln noch mit der restlichen ostsetzenden Tide Kurs ENE. In den Abendstunden schläft der Wind ein. Die Tide kentert und setzt uns mit starken Gezeitenströmen entgegen. Wir müssen Portland Bill unter Motor weiträumig runden. Zeitweise kommen wir nur mit 2 kn über Grund voran. Dabei lassen wir die Untiefen von Shambles Backbord liegen.
Mit der nächtlichen Ansteuerung von Weymouth lassen die Gezeitenströme wieder nach. Gegen 1 Uhr morgens machen wir im Stadthafen an einer Segelyacht längsseits fest. Distanz: 145 sm.