Das Sturmtief über dem Nordmeer schickt seine Ausläufer bis ins nördlich Schottlands. Unser Seegebiet liegt erfreulicher Weise im Einflussbereich des Hochs westlich der Biskaya :) Rund um die Peninsula von Kintyre weht aus SW-W mit 4 Beaufort.
Tidennavigation
Der Segelschlag rund um das Mull of Kintyre sollte aufgrund der starken Gezeitenströme gut geplant sein. Im Reeds Almanach 2022 ergibt sich für das Hochwasser in Dover 11:23 UTC+1, ab 5 Stunden zuvor setzt die Tide, der Flutstrom vom Atlantik rund Nordirland in die Irische See. Dieses sechsstündige Tidenintervall nutzen wir, um von Islay mit Kurs SSE gen North Channel rund um das Mull of Kintyre zu segeln. Mit Passieren der SE-Huk der Halbinsel wird sich die Tide in die, sich nordwärts erstreckenden westschottischen Gewässer verlustieren.
Rauschende Fahrt
Um 05:50 UTC+1 legen wir von der Marina Port Ellen windgeschützt ab. Mit der Ausfahrt heißen wir das Großsegel auf und rollen die Genua III aus. Der Kurs führt uns bei Sonnenschein und sehr angenehmen Segelwind mit SW 4 Beaufort der Südhuk vom Kintyre entgegen. Der einsetzende Gezeitenstrom puscht uns und führt zu einer Fahrt bis 11,5 kn über Grund.
Kabbelndes Wasser
Im Einfluss der rund um das Mull setzenden Tide, kommt es zu Kabbelwasser und sogenannten Overfalls. Die Natureinflüsse in Form von Wind und Strom sind jedenfalls günstig mit uns. An der Südhuk schiebt uns eine sanfte Backstagsbrise, die wir ausschließlich unter Großsegel segeln.
Rund um Kap
Nach der Halse luven wir an und segeln wieder unter voller Besegelung in Landabdeckung der Südosthuk der Peninsula of Kintyre in nördliche Richtung. Ein toller Segeltag auf unserer Swan! Mit Passieren der Insel Davaar bergen wir die Segel und steuern Campbeltown unter Motor an.
Auf den Punkt
Der Hafenmeister assistiert uns beim ablandigen Anlegen am Schwimmponton – Distanz 44 sm. Unsere Tidenberechnung hat auf den Punkt gepasst! Nach individuellem Landgang durch Campbeltown wird am Abend an Bord gekocht.
