Nach dem Frühstück legen wir um 08:20 BST (UTC+1) ab. Mit der Erlaubnis von Dover Port Control (VHF CH 74) verlassen wir bei sonnigem Wetter über die westliche Einfahrt den Hafen. Bei NW 4 segeln wir unter Genua II und Großsegel mit dem ablaufenden Gezeitenstrom mit SW-Kurs hinein in den Englischen Kanal, die Huk von Dungeness voraus.
Segelwechsel
Die weitere Route führt gen WSW entlang der Kreidefelsen von Beachy Head. Am Nachmittag wechseln wir das Vorsegel von der großen Genua II (73 qm) auf die solide Genua III (35 qm). Gute Seemannschaft hat viel mit Prävention zu tun. Für die Nacht ist eine Front angekündigt, die über uns schwenken wird. Der Wind ist seit geraumer Zeit W-NW 4-5 Bft. und wir segeln im ersten Reff im Großsegel in ruhiger See in den Abend. Der Kurs ist 240° und damit der direkteste und kürzeste Weg gen westliche Bretagne.
Nullmeridian
Ab jetzt sind unsere geografischen Längenangaben westlicher Natur. Nach Passieren des Greenwich Meridians lassen wir das Verkehrstrennungsgebiet achteraus. Wir können den Englischen Kanal diagonal queren und die Nordhuk Frankreichs mit Cherbourg und den Kanalinseln Backbord liegen lassen. Voraussichtlich landen wir also morgen Abend in der nördlichen Bretagne an.
Abendstimmung
Mit dem bereits vorlich einfallenden Wind macht ein Routenverlauf entlang der Südküste Englands keinen Sinn mehr. Es läuft alles gut an Bord und wir nutzen die günstige Wetterlage um gleich zu Törnbeginn Strecke zu machen. Bereits im weiteren Verlauf des Abends frischt es auf. Wir binden bei gegenläufiger Tide das zweite und schließlich das dritte Reff ins Großsegel. Die SY Charisma jagt als Swan mit bestem Seeverhalten durch den Englischen Kanal.