Ab heute bestimmt die Gezeit unsere Zeit - die Rundung des von Paul McCartney besungenen Mull of Kintyres kann nur unter mitlaufendem Tidenstrom bewerkstelltig werden. Wir legen am Vormittag von Campbeltown ab und steuern zunächst ohne Wind unter Motor bis an die Südhuk der Penisula of Kintyre.
Wind, Eddies & Overfalls
Zur Mittagszeit setzt der angekündigte moderate SW-Wind ein. Unter Berücksichtigung der starken Gezeitenströmungen haben wir die Genua III und das Großsegel im dritten Reff gesetzt. Die Stromturbulenzen führen zu sogenannten Eddies (Stromtellern) und Overfalls (brechenden Wellen), die das Deck waschen. Wir passieren das Mull of Kintyre mit bis zu 11 kn Fahrt über Grund, setzen Kurs NNW gen Islay ab und reffen aus.
Sprühregen & diesige Sicht
Die Tide trägt uns nun nach NW. Mit auffrischendem SW-Wind binden wir erneut das erste Reff ins Großsegel. Bei der Ansteuerung von Port Ellen macht sich das Atlantik-Tief mit Sprühregen und diesiger Sicht bemerkbar. "Mull of Kintyre, oh mist rolling in from the sea..." Wir bergen die Segel und machen nach 44 sm in der Marina am Schwimmponton fest.
Der Hafenmeister begrüßt uns und sorgt hilfsbereit für einen Stromanschluss. Wir gestalten als Crew einen schönen Abend an Bord.