Unsere Erlebnisse

Zwischen Squall und Untiefe

Ausschlafen, Sonnenaufgang bei einer Tasse Kaffee im Cockpit, Baden im türkisfarbenen Wasser und Frühstück in gemeinsamer Runde. Anschließend wird für unseren anstehenden Seeschlag vorgekocht. Die Hochesse-Etappe führt von den British Virgin Islands in zwei aufeinanderfolgenden Nachtfahrten bis zur Dominikanischen Republik.

Wahrschau Squall
Um 09:20 setzen wir das Großsegel und lösen die Festmacher von der Mooring. Wir rollen die Genua aus und segeln mit Raumschots-Kurs durch die Virgin Islands. Nördlich von St. Thomas halsen wir und segeln auf Backbordbug Kurs WNW. Von achtern kündigt sich ein Squall an, den wir zunächst aussegeln können. Mit der weiteren Zunahme des Winds geben wir jedoch das Großfall frei und lassen das Großsegel fallen.

Wahrschau Untiefe
Der Wind wird in Böen so stark, dass wir mit unserem Vorsegel vorübergehend in den Wind schießen. Mit der restlichen Fahrt bekommen wir wieder Ruderwirkung und können abfallen. Der vom Wasser umspülte King Rock bleibt Steuerbord, somit nördlich von uns liegen.

Wahrschau Einzelereignisse
Die Analyse dieser Situation macht klar, dass die Aneinanderreihung von Einzelereignissen folgeschwere Auswirkungen haben kann:

  • durch Regen schlecht werdende Sicht
  • das Anpassen des Kurses aufgrund des Rechtsdrehen des Windes im Squall
  • das in den Windschießen durch zu großen Unterdruck im Segel, das die Ruderwirkung vorübergehend aushebelt

Das Abweichen vom Kurs bleibt für uns ohne Folge, zeigt jedoch wie wichtig wachsame Seemannschaft und das Erkennen der Natur ist. Wir segeln zwischen Little- und Great Tobago Islands ins Karibische Meer.

Mit dem Passatwind
Der, nach dem Abziehen des Squalls instabile Wind weicht dem einsetzenden Passatwind. Wir segeln mit guter Geschwindigkeit bis zu 8 kn gen WNW. Am Nachmittag baumen wir die Genua auf Steuerbordseite aus. So können wir tiefer zum Wind segeln und den aus E-NE mit 5 Bft. wehenden Passat mit sicherem Kurs optimal nutzen.

Im Wachsystem
Zum Abendessen gibt es das vorbereitete Gulasch mit Kartoffeln - lecker! Gemeinsam genießen wir im Cockpit die Abendsonne, bis das CHARISMA-Wachsystem in Kraft tritt. Jedes Crewmitglied geht drei Stunden Wache, 1,5 Stunden mit dem ersten Wachpartner, 1,5 Stunden mit dem zweiten Wachpartner. Bei sechs am Wachsystem teilnehmenden Crewmitgliedern hat somit jeder sechs Stunden Freiwache. So segeln wir in die sternenklare Neumondnacht.

 

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