Unsere Erlebnisse

Licht des Nordens

Wir verlassen Vopnafjördur in der Morgendämmerung

Kompass der SY Charisma

Hier stimmt doch was nicht!

Local Magnetic Anomalies

Das Stichwort heißt "Caution - Local Magnetic Anomalies"

Hier stimmt doch was nicht!

Die Wetterlage hat sich über Nacht positiv für uns entwickelt. Wir starten am frühen Morgen und fahren in eine brillante Morgenidylle, die uns das Licht des Nordens erleben lässt.

Kap Langanes
Wir steuern zunächst ohne Wind unter Motor gen Nord. Im Verlauf des Morgens kommt östlicher Wind auf. Wir segeln unter Genua II und Großsegel dem Kap Langanes - "Der Ente" - entgegen. Mit Annäherung an das Kap, bekommt unsere bisher geradlinig verlaufende Kurslinie ungewohnte Schwankungen. Das beordert mich als Skipper natürlich gleich von der Navigationsecke ins Cockpit.

Was ist hier los?
Der Rudergänger hält konsequent den Kompass-Kurs von 030°, der Windeinfallswinkel variiert jedoch von 70°-120°. Lässt der Wind nach, dreht er links oder doch rechts? Aufgrund des Seenebels ist kein Land zu sehen. Es gibt keine Möglichkeit sich zu orientieren. Allenfalls lugt die Sonne fahl durch die dichte Wolkendecke. Die Kurslinie über Grund schlägt Amplituden. Der Winddruck in den Segeln lässt nach und verstärkt sich. Irgendetwas stimmt hier nicht!

Magnetische Anomalien
Der Rudergänger ist erfahren und steuert konzentriert den ihm angewiesenen Kompasskurs. Ein detaillierter Blick in die Seekarte klärt die Situation auf. Es handelt sich um lokale magnetische Anomalien, die in diesem Seegebiet ausgewiesen sind. Der Magnetkompass ist hier also kein verlässliches Navigationsinstrument mehr. Wir müssen uns an anderen Parametern orientieren.

Neue Orientierungspunkte
Wir orientieren uns ab jetzt am Windeinfallswinkel. Dieser muss konstant und die Sonne muss im gleichen Winkel Steuerbord achterlich als querab bleiben - dann sind wir auf Kurs. Nach der Rundung des Kap Langanes normalisiert sich die regionale magnetische Anomalie und wir können wieder nach Magnetkompass steuern.

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Bei nunmehr stabilen, aber mäßigem NE-Wind setzen wir unseren 180 qm umfassenden Spinnaker. Wir segeln bei Sonnenschein und schönstem Wetter entlang der isländischen Nordküste in westliche Richtung. Am Nachmittag machen wir nach 79 sm in Raufarhöfn an einem Schwimmsteg fest.

Die Crew organisiert im Ort frisches Lammfleisch, das Tanja lecker zubereitet. Wir erleben nach diesem ereignisreichen Segeltag einen schönen Abend an Bord der SY Charisma.

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