Wie geplant verlassen wir gegen 10:00 Local Time unseren Liegeplatz im Antigua Yacht Club. Die Shore-Crew unserer schweizer Nachbaryacht Kali macht noch ein Crew-Foto von uns. Dann heißt es "Leinen los" und "Anker auf". Wie an den Trainingstagen auch, schlagen wir in der Abdeckung der Superyacht-Docks das Vorsegel an - wir entscheiden uns für die Genua III. Das Großsegel setzen wir ins 2. Reff.
Auf zur Startlinie
Wir reihen uns in die Linie der Regatta-Yachten ein, die Falmouth Harbour verlassen. Wie angkündigt ist das Wetter weiterhin durchwachsen - grau und regnerisch, von "karibisch" weit entfernt. Unter Motor nähern wir uns der Startlinie, die von den Racern in profi-manier abgeseglt wird. Wir rollen die Genua aus, die Maschine geht aus, der Startschuss fällt - das Race beginnt! Der Wind wege aus E-NE mit 6 Bft.
Auf der Kreuz
Unter Kreuzschlägen arbeiten wir uns pralell zur Südküste von Antigua nach Osten vor. Ein Squall bringt über 30 kn Wind - wir fieren das Großsegel, um Druck rauszunehmen. Das CHARISMA-Team routiert in den Positionen - jeder übernimmt in der ersten Phase für eine Einheit das Steuer. Der Rest sitzt auf der hohen Kante bzw. ist bei den Wendeschlägen an den Schoten im Einsatz. Von achtern fliegen die Trimarane Argo und Maserati an uns vorbei - beeindruckendes high-end Performance-Racing!
Auf dem Weg nach Barbuda
Mit Passieren der SO-Huk von Antigua können wir den Anstellwinkel zum Wind öffnen. Kurzzeitig holt der Wind Luft, wir reffen aus - aber der nächste Squall lässt nicht lange auf sich warten. Ein graue Wand kommt auf uns zu und bringt stürmische Böen. Statt zu reffen, lassen wir das Großsegel kurzzeitig ganz fallen. Anschließend setzen wir das Groß ins 2. Reff und segeln mit NN-W Kurs der ersten Wendemarke vor Barbuda entgegen.
Im Wachsystem
Auf halber Strecke nach Barbuda tritt unser Wachplan in Kraft. Wir fahren ein überlappendes Wachsystem - 1,5 Stunden mit dem ersten, 1,5 Stunden mit dem zweiten Wachpartner. Gegen 18:30 Uhr runden wir die Inflatable Bouy und wechseln von der Genua III auf die Genau II und baumen sie aus. In der Pantry hat das Vorgekochte Ratatouille die karibischen Temperaturen nicht überlebt. Der Inhalt der Kasserol geht über Bord – die Smutjes improvisieren eine warme Mahlzeit während wir bei E-NE 5 Bft. mit SW-Kurs St. Nevis entgegensegeln.