Unsere Erlebnisse

Stürmische Fahrt gen Irland

Wieder legen wir sehr früh am Morgen ab. Nach UKW-Funkkontakt mit dem Schleusenwärter, nehmen wir die ersten Free-Float Öffnungszeit der Schleuse. Im Milford Channel steht uns die restliche auflaufende Tide noch entgegen, der Wind mit SW 4-5 ebenfalls.

Kraftkomponenten
Wind und Strom wirken gegen uns - daraus resultiert zunächst eine langsame Fahrt mit 3-4 kn über Grund, allerdings bei ruhigem Seeverhalten. Sobald wir die Mündung zur Keltischen See erreicht haben, möchten wir das Intervall der NW-N setzenden Tide optimal nutzen. Dann wird es genau anders herum sein. Der Wind wird uns weiter entgegen wehen aber der Gezeitenstrom wird mit uns setzen. Die Kraftkomponenten werden gegeneinander arbeiten und uns bei schneller Fahrt durchschütteln.

Stromturbulenzen
Mit Passieren von Saints Head rollen wir die Genua III aus. Bei frischem Am-Wind Kurs gen WNW segeln wir nördlich von Skokholm und südlich von Skokholm Island durch kräftige Stromturbulenzen. Die brechenden Wellen waschen das Deck der Yacht. Die Seekarte weist rund um die Südwesthuk von Wales eine indifferente Unterwassertopographie auf. Die Wassermassen des Gezeitenstroms werden komprimiert und führen an der Wasseroberfläche im englischen Sprachgebrauch zu sogenannten Eddies (Stromteller) und Overfalls (Stromkabbelungen). Als wir die Insel und das Lighthouse South Bishop westlich passieren, erreichen wir die Irische See. Der Seegang harmonisiert sich, was sich positiv auf die Schiffsbewegungen auswirkt. Wir setzen das Großsegel ins erste Reff.

Stürmisches Seewetter
Mit bis zu 11 kn Fahrt über Grund segeln wir Kurs NNW. Wir wissen um das bevorstehende Seewetter und die ursächliche Wetterlage. Ein umfangreiches Atlantik-Tief nördlich von Schottland führt zu einem weiträumigen Frontensystem, das über 1.000 sm reicht. Starkwindböen leiten das zweite Reff-Manöver ein. Ab dem Vormittag etablieren sich stürmische Böen – wir binden das dritte Reff ins Großsegel.

Aktives Steuern
Die Crew wechselt sich in ihren Steuerwachen ab, um die Einheiten am Ruder konzentriert steuern zu können. Zur frühen Mittagszeit kentert die Tide. Aufgrund des steifen Starkwindes (SW 6-7 mit Böen zu 8) kommen wir auch gegen die Gezeit gut voran. Die Überholbewegungen der Yacht werden mit den zunehmenden gegenläufigen Kraftkomponenten stärker – die Rudergänger werden im proaktiven Steuern noch mehr gefordert.

Glückliches Ankommen
Unser Kurs führt an die Ostküste von Irland. Wir passieren die Untiefentonne-S der Arklow Sandbank, segeln in die Landabdeckung und steuern die Marina von Arklow an. Der Hafenmeister weist uns einen Liegeplatz in der Einfahrt des Mauselochs zu. Nach stürmischen 88 sm vertäuen wir die CHARISMA. Beim Anleger im Cockpitanalysieren wir den lehrreichen Segeltag. Landgang am Nachmittag, am Abend kochen wir an Bord und verbringen einen schöne Zeit in charismatischer Atmosphäre.

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