Unsere Erlebnisse

Ereignisreiches Segeln

Ein ereignisreicher Segeltag

Ausschlafen, Frühstück und Landgang auf der Hochseeinsel - nach der Crewbesprechung legen wir zur frühen Mittagszeit von Helgoland ab. Eine diesige Warmfront bringt bestes Trainingswetter: NE-E 5-6 Beaufort. Noch im Schutz des Innenhafens setzen wir die Segel – das Großsegel binden wir ins dritte Reff.

Manövertraining
Wir segeln aus dem Hafen und kreuzen durch die Helgoländer Bucht. Der Seegang ist aufgrund der indifferenten Unterwassertopographie im Einfluss von Gezeit und Starkwind ruppig. Wir trainieren erneut das Hamburger Manöver.

Step-by-Step
Die Boje geht über Bord: Die Crew bringt die Yacht auf Halb-Wind-Kurs und holt die Schoten dicht. Es folgt eine Wende, die Fock bleibt stehen. Im beigedrehten Zustand steuern wir aktiv auf die Boje zu und luven zum Schluss an. Mit geringst möglicher Fahrt nehmen wir die Boje am niedrigen Freibord in Lee auf. Das Sicherheits-Manöver überzeugt immer wieder durch souveräne Kontrolle, Ruhe und Übersichtlichkeit.

Variable Routenplanung
Im Tagesverlauf dreht der Wind rechts und lässt nach – wir reffen aus. Unseren Kurs setzen wir mit NNE gen Nordfriesisches Wattenmeer ab. Zunächst ist unser Ziel Wyk auf Föhr mit der Ansteuerung über das Rütergatt. Da der Wind hierfür letztlich zu vorlich einfällt, ändern wir unsere Planung. Der aktuellen Windsituation angepasst, entscheiden wir uns für Hörnum auf Sylt als heutiges Etappenziel.

Spinnaker-Segeln
Der Wind weht aus E-SE 3-4 und stabilisiert sich am Nachmittag auf Ost 3 Bft.. Wir setzen unseren 191 qm umfassenden Leichtwind-Spinnaker und segeln Kurs halben Wind gen Norden. Somit lassen wir die Ansteuerung Vortrapptief Steuerbord liegen und setzen Kurs gen Ansteuerungstonne Holtknobsloch ab.

Kein Kühlwasser
Im Einzugsbereich der Ansteuerungstonne bergen wir den Spinnaker und starten anschließend die Maschine. Der prüfende Blick ans Heck zeigt - es kommt kein Kühlwasser. Ein Blick auf dem Impeller zeigt - einige der Flügel sind abgebrochen. Wir starten den Motor bei geöffnetem Impellerdeckel und Seeventil erneut. Die Seewasserpumpe fördert wieder Kühlwasser. Check und Abwägung der Fakten...

Bewertung der Situation
Facts, Options, Risks & Benefits, Decision, Execution, Check (FORDEC) - der bei Piloten in der Luftfahrt gelehrte und bewährte Leitfaden in Kristensituationen ist auch in dieser Situation sinnvoll anwendbar. Als Schiffsführer entscheide ich mich gegen einen möglicherweise komplizierten und zeitraubenden Austausch des Impellers auf See, zumal zum aktuellen Zeitpunkt die Höhe der Gezeit zum Passieren der Barre ideal ist. Wir steuern unter Motor bei leichter Brise und stark verminderter Sicht in das Fahrwasser des Wattenmeers. Wir navigieren mit aufmerksamer Seemannschaft an Deck, elektronischer Seekarte und Radar unter Deck sowie sehr konzentrierter Steuerleistungen des Rudergängers.

Feierabend
Am Abend erreichen wir in der Dunkelheit den Hafen von Hörnum - das Tagesetmal liegt bei 47 sm. Mit dem Anleger unter Flutlicht an Deck lassen wir in einer Crewbesprechung die vielfältigen Ereignisse des Segeltages Revue passieren. Im weiteren Verlauf des Abends kehren wir im Hotel Budersand ein, wo wir einen Top-Service in der Lounge bekommen.

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