Am Abend des 11. Dezembers arbeiten wir uns durch den Kern eines Mini-Tiefs mit zickigem, zeitweise umlaufenden Wind. Statt aus Süden, fällt der böige Wind schließlich aus Norden ein. Die Genua hatten wir zuvor bereits eingerollt, da vorübergehend kein Wind da war. Stattdessen hatten wir das Großsegel ins zweite Reff gesetzt.
Abwettern
Die SY CHARISMA lässt sich unter diesen Umständen sicher kontrollieren und auf Kurs halten. Mit der Konstellation des Abwetterns unter ausschließlich gerefftem Großsegel bzw. Trysegel, hatten wir bei vergangenen Atlantiküberquerungen und vergleichbarem stürmischen Wetter sehr gute Erfahrungen gemacht. Als sich im weiteren Verlauf frischer N-Wind stabilisiert, rollen wir die Genua II teilweise aus und binden das Großsegel ins dritte Reff. Wir machen mit 7 kn Fahrt über Grund und machen mit westlichen Kurs Strecke gen Karibik gut.
Aufklaren
Der Himmel klart auf, der Wind dreht rechts und weht nun aus NE. Wir bergen das dreifach gereffte Großsegel und segeln ausschließlich unter Genua - optimal getrimmt weiter. Der Wind dreht weiter rechts auf SE, wir schiften die Genua auf Stb-Bug und segelm weiter gut durch die vom vollen Mond beschienene Nacht.
Morgendämmerung
Wir holen uns über IrdiumGO! die neuesten Wetterdaten. Die Aussichten sehen günstig für uns aus. Mit der Morgendämmerung setzen wir das Großsegel ins erste Reff und segeln seitdem die Segel auf Steuerbord bei SE 4 auf SSE 4-5 rückdrehend Kurs W, unserem Ziel St. Lucia entgegen.