Eine Nordost-Front, die mit steifem Wind um die Halbinsel Barfleur fegt, beschert uns am Mittwoch einen Hafentag in Cherbourg. Für die Nacht zu Donnerstag ist ein Abschwächen des Windes vorhergesagt. Nach dem sehr gelungenen Abendessen im Restaurant „Le Comptoir Libanais” ist die Nacht kurz. Wir legen um 04:00 Uhr UTC+2 (HW Dover +5 h) von Cherbourg ab. Unter Motor steuern wir durch die Grand Rade und nehmen diesmal die östliche Hafenausfahrt.
Mit Kreuzschlägen
Der Wind weht mit 5 Beaufort aus Nordost. Wir rollen die Genua III auf Backbordbug aus und setzen das Großsegel ins dritte Reff. Mit Wendeschlägen arbeiten wir uns in Richtung Nordosten vor. Der einsetzende Flutstrom unterstützt uns dabei und versetzt uns in östliche Richtung. Mit einem finalen Wendeschlag runden wir die Nordspitze von Barfleur und segeln in die Morgendämmerung dem aufgehenden Halbmond entgegen. In der Ekliptik sind die Planeten Merkur, Venus und Jupiter sichtbar.
Mit dem Strom
In rasanter Fahrt segeln wir mit bis zu 9 Knoten über Grund in die Baie de Seine. Wie vorhergesagt, dreht der Wind und weht nun mit 5 Beaufort aus N-NE. Wir reffen sukzessive aus. Auf der Rückseite des Tiefs wechseln sich Wolken und Sonne ab – wir erleben einen tollen Segeltag!
Happy Landing in Le Havre!
Bei der Ansteuerung von Le Havre setzt der ablaufende Ebbstrom ein und wirkt unserer Fahrt entgegen. Dank des guten Windes machen wir aber noch über 6 Knoten Fahrt über Grund. Um 15:10 Uhr UTC+2 vertäuen wir die Charims im Port de Plaisance, Distanz 74 sm. Im sonnigen Cockpit genießen wir bei leckeren Häppchen das Ankommen. Am Abend lassen wir den Törn entlang der französischen Kanalküste in einem Bistro Les Halles ausklingen.