Unsere Erlebnisse

Erst Ebbstrom, dann Flutstrom

Im südlichen Sektor des umfangreichen Tiefs über der Norwegischen See komprimieren sich die Isobaren gegenüber dem südlich gelegenen kontinentalen Hochdruckgebiet. Es entwickelt sich eine frische Starkwindlage aus SW-W über der Nordsee. Am Vormittag legen wir zwei Stunden nach Hochwasser von Wilhelmshaven ab.

Mit dem Ebbstrom
Die Crew hat während der Fahrt unter Motor in der Landabdeckung Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, gekrönt von den leckeren Pancakes à la Jelli. Im nautischen Sinne ist der Fahrplan vorgegeben: Bei einer Bootsgeschwindigkeit von 6 kn Fahrt durchs Wasser, unterstützt von den 1-3 kn mit uns setzenden, ablaufenden Gezeitenstrom benötigen wir drei Stunden Zeit, um bis zum Kentern der Tide bei Niedrigwasser das Flach der Wangerooger Plate westlich zu passieren.

Wangerooger Fahrwasser
Mit Annäherung an das Minsener Oog haben wir die Segel mit der Genua IV und dem Großsegel im dritten Reff gesetzt. Es ist Starkwind aus W angekündigt und die Warnungen werden über den Revierfunk bereits ausgestrahlt. Für uns günstig ist die Konstellation, dass der Wind noch aus SW mit 4-5 Beaufort weht. Daher können wir uns mit dem Kurs am Wind an den Küstenverlauf anschmiegen und ohne Kreuzschläge den Kursverlauf des Wangerooger Fahrwassers gen WNW folgen.

Kurs Nord
Die Naturgewalt "Wind gegen Gezeitenstrom" wirkt somit nur bedingt auf uns ein, dennoch spülen die kurzen sich aufbauenden Wellen vereinzelt das Deck. Mit Passieren des Flachs klappen wir bei der roten Lateraltonne 10 nach Norden ab. Mit dem Öffnen des Windanstellwinkels reffen wir aus, und prompt nimmt der (angekündigte) Wind zu. Wir binden also wieder das dritte Reff ein und lassen das flache Terrain des Roten Sands sowie der Nordergründe Steuerbord liegen.

Mit dem Flutstrom
Mit Einsetzen des Flutstroms steuern wir Kurs ENE in die Elbmündung. Mit östlichem Verlauf des Fahrwassers fällt der Wind von achtern ein. Hierfür rollen wir vorübergehend das Vorsegel ein, bis wir mit südöstlicher Ansteuerung Cuxhavens die Genua IV wieder einsetzen. Mit über 10 kn rauschen wir unserem Zielhafen entgegen. Nach Passieren der Kugelbake bergen wir die Segel, bereiten das Anlegemanöver vor und machen am Gästesteg der Segler-Vereinigung fest – Distanz 59 sm.

Den Anleger nehmen wir als Team an Deck ein. Den Abschlussabend gestalten wir im Restaurant ‚Am Park‘ sowie anschließend im Salon der CHARISMA.

 

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