Die SY CHARISMA liegt bestens vorbereitet für das Schwerwettertraining bei der Segler-Vereinigung in Cuxhaven. Bei sonnigem Wetter heißt es "Willkommen ab Bord!", Stauen der persönlichen Ausrüstung, Einkauf des Proviants und Fischbrötchen zum Mittagssnack. Zurück an Bord halten wir anhand der Seekarte eine erste Törnbesprechung im Cockpit ab.
Leinen los
Im westlichen Sektor des umfangreichen Hochs mit Kern über Ost-Europa weht in der Deutschen Bucht Wind heute aus SE. Bei diesen äußerst günstigem Wetterbedingunge legen wir am Nachmittag eine Stunde nach Hochwasser von Cuxhaven ab. In der Hafenausfahrt setzen wir die Segel und queren das Elbe-Fahrwasser hin zur roten Lateraltonne 32.
Schmetterlingskurs
Mit zunächst nordöstlichem Wind segeln wir mit einsetzenden ablaufenden Gezeitenstrom am rechten Fahrwasserrand in die Elbmündung, Kurs NW. Der Wind dreht im weiteren Verlauf rechts, so dass wir noch vor unserer Passage durch das Luechterloch das Vorsegel auf Steuerbord ausbaumen. Angesichts der untergehenden Abendsonne segeln wir in die Norderelbe, führen ein Halsenmanöver durch und segeln mit Kurs WNW in die Deutsche Bucht. Das Leuchtfeuer mit Blz. zu 5 s weist uns den Kurs durch die Helgoländer Bucht. Bei auffrischendem Wind segeln wir der Hochseeinsel entgegen, der Seegang nimmt zu. Mit der Ansteuerung schiften wir die Genua III von Backbord auf Steuerbord und bauen den Spinnakerbaum ab.
Ansteuerung Helgoland
Da sich die Wellen aufgrund der indifferenten Unterwasser-Topographie des Helgoländer Felssockels vor dem Hafen aufbauen, bergen wir bei auflandigem Wind im Vorfelde das Großsegel. Obacht bei der Navigation – bei der Einsteuerung passieren wir die verlöschte grüne Fahrwassertonne 1, die als Schatten an uns vorbeizieht. Wir halsen und segeln dem Richtfeuer der Düne entgegen, passieren die rote Fahrwassertonne 2 und geigen vor dem Wind durch die aufgestauten Wellen in den Hafen.
Auf der Insel
Wir machen uns klar zum Anlegen. Der Hafen ist an diesem Wochenende stark frequentiert, wir finden jedoch an einem Arbeitsschiff der Behörde bei ablandigem Wind einen sicheren Liegeplatz. Bei dem Schwell im Hafen vertäuen wir uns mit unseren langen Festmachertrossen – Distanz 37 sm. In nächtlicher Hafen-Atmosphäre nehmen wir einen Anlegeschluck im Cockpit.