Ein Tief im Norden Skandinaviens führt ein Frontensystem mit sich, dass sich in mehreren Seegebieten, von der Nordsee über das Skagerrak bis in die Ostsee auswirkt. In der Dunkelheit des frühen Morgens legen wir von Hanö ab.
Zunehmender Wind
Wir steuern mit östlichem Kurs parallel zur Südküste Schwedens in die graue Morgendämmerung. Der Wind weht mit SW-W 4-5 Beaufort mit achterlichem Einfallswinkel. Wir segeln steuern unter Vorsegel dem Felsen Utklippan entgegen. Der Wind nimmt stetig zu. Mit Rundung der Insel Utlangen halsen wir bei aufklarendem Wetter auf Steuerbordbug.
Starkwind
Wir segeln nunmehr bei Starkwind aus W 6-7 gen NE, parallel zur Südostküste Schwedens dem Südeingang des Kalmarsunds entgegen. Anhand der Wetterprognosen der Gribdaten sollten wir aus dem nunmehr steifen Wind wieder hinaussegeln. In der Praxis entwickelt sich die Starkwindfront auch über unserem Seegebiet.
Stürmische Böen
Die Landabdeckung ist für unseren Kursverlauf günstig und wir jagen am Rande der Rumpfgeschwindigkeit weiter ausschließlich unter Genua III gen NNE. Dabei muss am Ruder jederzeit wachsam und aktiv gesteuert werden, da die Böen im weiteren Verlauf bis zu 32 kn Wind erreichen. Die stürmischen Böen führen zu luvwärtigen Druck (bzw. Unterdruck im Vorsegel), den die Steuerleute rechtzeitig nach Lee korrigieren müssen, um die Yacht auf Kurs zu halten.
Kurs halten
Das Ziel ist est, das Schiff möglichst in einem geringen Schwankungskorridor in einer gerade verlaufenden Kurslinie zu halten. Das erfordert Wachsamkeit, rechtzeitiges und präventives Wahrnehmen und damit aktives Steuern. Unsere von Ron Holland gezeichnete Nautor’s Swan besticht dabei durch ihr Top-Seeverhalten – wir segeln auf einer sicheren Yacht Kalmar entgegen.
Richitg anlegen
Vor der Hafeneinfahrt von Kalmar rollen wir die solide Genua III ein und bereiten uns für das Anlegemanöver unter dem Einfluss kräftiger Starkwindböen vor. Auf der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz greifen wir zunächst im Wind stehend mittschiffs die Heck-Mooring auf und steuern mit dem Bug gen Pier. Helfende Hände an Land nehmen unsere Vorleine entgegen und machen sie fest - Distanz 80 sm.
Happy landing
Bei der Ankunft am Nachmittag lassen wir im Cockpit den Starkwind-Segeltag Revue passieren. Nach dem Duschen machen wir uns klar zum Landgang, abends gehen wir in einem Restaurant essen.