Die Geduld zahlt sich aus, der Wind kommt wieder. Es weht zunächst mit W 2-3, dann dreht der Wind am Vormittag zurück auf SW und nimmt auf 3-4 Bft. zu. Das Atlantik-Tief nähert sich uns mit seiner Vorderseite. Wir wechseln das Vorsegel von der Genua II auf die Genua III. Die Vorsegelfläche ist somit von 73 qm auf 35 qm nahezu halbiert.
Kurs Lizard Point
Bis zur späten Mittagszeit kreuzen wir südlich von Start Point weitestgehend auf der Stelle. Zu stark ist die auflaufende, uns entgegen setzende Tide. Wir nutzen jedoch die Situation um uns weiter südlich in Position zu bringen, um später bei SW Wind Strecke nach Westen machen zu können. Ab dem frühen Nachmittag können wir die Naturbedingungen dann wieder für uns nutzen. Der Gezeitenstrom setzt nun aus dem Englischen Kanal gen Atlantik. Bei auffrischendem Wind segeln wir unter Genua III und gerefftem Großsegel gen Lizard Point. Am Abend kentert die Tide erneut, der Strom setzt wieder gegen uns. Diesmal haben wir jedoch bei rückdrehendem Wind genug Windenergie. Bei gen Westen anliegenden Kurs segeln wir durch den auflaufenden Gezeitenstrom. Wir halten am Magnetkompasses Kurs WSW, das bedeutet bei dem uns entgegen setzenden Gezeitenstrom Kurs W über Grund.
Ruppige See
Eine Warmfront bringt Starkwind - wir sind vorbereitet und binden das dritte Reff ins Großsegel. Wir jagen durch ruppige See und passieren das Leuchtfeuer von Lizard. Die Wetterfront nimmt an Intensität zu und wirkt nass und windig mit S-SW 25 - 32 kn auf uns ein. In pechschwarzer Nacht schäumt die See. Wir bergen das dreifach gereffte Großsegel. Die See ist bockig, die Schiffsbewegungen sind entsprechend - wir sind im Cockpit mit unseren Lifelines gesichert.
Schlechte Sicht
Die Warmfront ist mit Sprühregen durchsetzt, so dass der rege Schiffsverkehr visuell erst spät wahrzunehmen ist. Aufgrund der AIS-Signale, die auf unserem Plotter übersichtlich angezeigt werden, sind wir jedoch über die um uns befindenden Schiffe informiert. Entsprechend passen wir unsere Kurse an.
