Nach dem gemeinsamen Sonntagsfrühstück besprechen wir die bevorstehende Route des Tages und legen noch bei steigendem Wasserstand am Vormittag von Wedel ab. Das Hoch mit Kern über Osteuropa führt zu einer südöstlichen Luftströmung, die sich über den Tag variabel mit SE 3-5 Beaufort etabliert – mit dem neuen Großsegel von unserem Segelmacher Tommysails steht uns ein schöner Segeltag bevor.
Gegen den Strom
Zunächst segeln wir unter Genua III und Großsegel gegen die restliche auflaufende Tide am rechten Fahrwasserrand elbabwärts. Aufgrund der seit Tagen vorherrschenden Ostlage und der Nippzeit sind die Bedingungen für unsere Route elbabwärts sehr günstig. Wir erreichen trotz der noch gegenlaufenden Strömung bereits 5 kn Fahrt über Grund.
Mit dem Strom
Mit Kentern der Gezeit bei Stadersand steigt unsere Fahrt über Grund kontinuierlich. Uns passieren zwei große Containerschiffe von 400 m Länge, 60 m Breite und einem Tiefgang von 14 m. Wir segeln an Glückstadt vorbei Brunsbüttel entgegen und bereiten unseren Leichtwind-Spinnaker zum Setzen vor. Die Positionen sind in der Crew klar verteilt, das Manöver klappt einwandfrei.
Unter Spi
Wir segeln mit voller Intensität der Gezeit bei 4-5 Beaufort und einem Windanstellwinkel von 120° mit Rumpfgeschwindigkeit der Elbmündung entgegen. Traumhaftes charismatisches Segeln im gleißenden Sonnenlicht im ablaufenden Gezeitenstrom der Elbe! Als sich der Fahrwasserlauf von W auf WSW ändert, bergen wir den Spi und segeln unter Genua III und Großsegel Cuxhaven entgegen.
Im Amerikahafen
Am späten Nachmittag laufen wir eine Stunde nach Niedrigwasser im Amerikahafen ein und machen an einem Gästesteg der Liegegemeinschaft Cuxhaven-Fährhafen fest – Distanz 46 sm. Beim Anleger lassen wir den Segeltag Revue passieren. Abends kehren wir im portugiesischen Restaurant Sagres ein, den Tag beschließen wir in gemütlicher Runde an Bord.