Unsere Erlebnisse

Von Tag zu Tag

Unsere Wachroutine hat sich bestens eingespielt - entsprechend souverän verlaufen die Nachtfahrten. Die Wetterdaten sind präzise, so sind wir auf die kommenden Windveränderungen eingestellt.

Theorie und Praxis
Unabhängig von den Wettermodellen ist primär, wie wir den real vorherrschenden Wind auf hoher See erleben und damit umgehen. Die Kontrolle der Yacht in der Praxis steht über allen theoretischen Darstellung der Windvorhersage. Die Gribdaten auf die Praxis projiziert, passen jedoch sehr gut und sind eine exzellente Hilfe für die optimale Routenplanung.

Einmal Schiften bitte
In der Morgendämmerung hat sich wie vorhergesagt, die Winddrehung des Passats von NE-E auf E-SE durchgesetzt. Wir sind vorbereitet und fahren die Halse. Für den Steuermann bedeutet die Kursänderung um ca. 30° nach Backbord nicht viel. Für die Seemannschaft an Deck allerdings schon: Einrollen der Genua, Einholen des Spinnakerbaums auf Steuerbord samt dem laufenden Gut, Lösen des luvwärtigen Backstags und der beiden Bullenstander, Schiften des Großsegels samt erneuten Sichern durch die beiden Bullenstander, Anschlagen des Spinnakerbaums auf Backbordseite mit Befestigung des Toppnanten, des Nieder- und des Rückholers sowie Ausrollen der Genua. Das alles passiert bei permanent rollenden Schiffsbewegungen und erfordert äußerst wachsame Seemannschaft, Verständnis für die Sache und Koordination der Körperbewegungen.

Kurs St. Lucia
Das Resultat kann sich sehen lassen - wir segeln mit optimaler Geschwindigkeit weiter unserem Ziel St. Lucia entgegen. Die Crew bereitet das Frühstück im Cockpit - wenn wir so weitermachen zum vermutlich vorletzten mal auf unserer Atlantiküberquerung. Das Mittags-Etmal am 15. Seetag um 13:00 UTC liegt bei 175 sm. Das es mit dem Segeln so gut läuft, hat auch ganz viel mit der Seemannschaft unter Deck zu tun.

Bordroutine
Regelmäßig machen wir eine Proviant-Bestandsaufnahme. Nach 14 Tagen auf See können immer noch mit frischen Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Äpfeln aufwarten. Die Mangos, Kiwis und Melonen haben bis zum heutigen Tag gehalten und nahezu täglich unseren Speisplan bereichert. Wir können noch Brot backen und haben noch ausreichend Wasservorräte (die haben wir auf Sicherheitsgründen für 4 Wochen kalkuliert). Essen aus Konserven könnten wir gut die nächsten 10 Tage kochen - wollen wir aber nicht :)) Auch das tägliche Reinschiff gehört zum Arbeitsablauf einer Atlantiküberquerung - vom Desinfizieren der Nasszellen bis hin zum Reinigen einzelner Sektionen der Yacht.

Von Tag zu Tag
Nachdem der instabile Wind der Morgenstunden und somit der Seegang sich etwas gelegt haben, setzen wir erneut unseren roten Starkwind-Spinnaker. Dieses Spiel wiederholt sich schon seit Tagen - da braucht es keine Wettermodelle sondern nur das Wahrnehmen der Natur und das richtige Tuch ;)
 

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