In der Nacht fegen stürmische Schauerböen über Cascais. In den Morgenstunden beruhigt sich die Wetterlage auf frischen Starkwind, der mit einzelnen Schauerböen durchsetzt ist. Das richtige Wetterfenster für unsere erste See-Etappe gen Algarve ist gekommen.
Kurs Süd
Um 9 Uhr (UTC) legen wir ab, setzen das Großsegel ins erste Reff und rollen die Genua III aus. In der weiten Atlantikdünung arbeiten wir uns unter Segeln aus der Landabdeckung heraus. Allmählich setzt sich der prognostizierte Starkwind durch und die SY Charisma nimmt rasante Fahrt auf. Jedes Crewmitglied geht im Tagesverlauf innerhalb eines halbstündigen Turnus ans Steuer, um sich an die Hochseebedingungen zu gewöhnen. Eine gewaltige Atlantikdünung mit brechenden Wellen begleitet uns.
Sportliches Segeln im Team
Die Natureinflüsse müssen aktiv ausgesteuert werden. Unsere Swan 441 rauscht im perfekten Seeverhalten durch den Atlantik – konzentrierte Steuerleistung ist gefragt. Die erfahrenen Wachführer geben ihren Erfahrungsschatz an die lernbereiten "Charisma-Novizen" weiter – das Team wächst zusammen. Die Schauerböen erfordern handfeste und zuverlässige Seemannschaft. Die Schauerfronten bringen regenreichen stürmischen Wind mit sich – wir reagieren mit Reffmanövern und aktivem Steuern, um die Yacht in der bewegten See auf Kurs zu halten. Am späten Nachmittag wird das Abendessen zubereitet. Bis zum Einbruch der Dämmerung ist die Pantry wieder klariert.
Rund Cabo Sao Vicente
Es wird Dunkel, die windgeladene Bewölkung löst sich weitestgehend auf und der Wind lässt nach. Wir segeln dem südwestlichsten Punkt in Europas, dem Cabo Sao Vicente entgegen und runden das Kap um Mitternacht. Der Wind fällt nunmehr achterlich ein und nimmt ab. Wir bergen das Großsegel und rollen die Genua ein. Unter Motor runden wir die Ponte de Sagres und lassen im Hafen von Baleeira nach 115 sm den Anker fallen. Diesen gelungenen Hochsee-Auftakt beschließen wir in einer gemeinsamen Charisma-Runde im Cockpit und genießen die nächtliche Atmosphäre der Algarve.
