Die Wetterlage setzt sich genauso durch, wie vor zwei Tagen vorhergesagt. Das Hoch über Madeira entwickelt sich, der Luftdruck steigt und der Wind dreht rechts. Unter dem funkelnden klaren Sternenhimmel fluoresziert an unserer Bordwand die See. Zeitweise begleiten uns Delfine.
Vor dem Wind
In der Dunkelheit der frühen Morgenstunden baumen wir - weiterhin auf Backbord-Bug segelnd - die Genua auf Steuerbord aus. Mit dieser Segelstellung können wir tiefer und somit vor dem Wind segeln. Nach dem Sonnenaufgang gestalten wir ein Frühstück im Cockpit, dann bereiten wir den Spinnaker zum Setzen vor.
Spinnaker hoch
Die Arbeiten gehen systematisch von der Hand: Einrollen der Genua, Abschlagen des Spinnakerbaums, Halse auf Steuerbord-Bug bei gleichzeitiger Bedienung der Backstagen, Ausrollen der Genua, den Spi im Sack in Lee positioniert, die Spi-Schoten samt Spinnakerbaum, Toppnanten, Niederholer und Spi-Fall vorbereitet. Die Crew ist auf ihren Positionen eingewiesen und wir heißen das 180 qm umfassende blau-weiße Tuch auf. Im gleißenden Sonnenschein segeln wir bei moderatem N-Wind mit 4 Beaufort mit gutem Zug in den Segeln durch die tiefblaue Atlantikdünung gen Kanarische Inseln. Segelfreude pur!
Spinnaker runter
Der Wind frischt auf NE-E 5 auf und wir segeln mit maximaler Geschwindigkeit durch den Atlantik. Dabei segeln wir unseren Kurs zwischen S und SW entsprechend des optimalen Anstellwinkels zum Wind. Bei Sonnenuntergang wird es Zeit den Spinnaker zu bergen. Die Crew ist instruiert und das Manöver klappt einwandfrei. Und so geht's...
- Wir rollen die Genua aus und bringen den Spi in die Leeabdeckung des Segels.
- Wir fieren den Achterholer und greifen die Spi-Schot von Lee mit Zug auf's Vorschiff, wo die Crew das Unterliek greift .
- Das Spi-Fall wird im gleichen Maße gefiert, wie das Vorschiff-Team das Tuch greifen kann.
- Der Spi wird im Sack verstaut und das Tauwerk klariert.
Genua ausgebaumt
Anschließend wird die Genua in Umlenkung des noch angeschlagenen Spibaums geschiftet. Somit haben wir in der dunklen Neumond-Nacht einen breiteren Korridor zum Steuern. Als der Wind auffrischt binden wir zwei Reffs ins Großsegel und verkleinern die Genua durch Einrollen ins erste Reff. Die wolkenlose Nacht brilliert mit einem fulminantem Sternenhimmel.