Unsere Erlebnisse

Trysegel & Sturmfock im Einsatz

Ein Tief über Osteuropa führt in seinem nordwestlichen Sektor in der Ostsee zu Sturm, in der Deutschen Bucht zu steifem Starkwind. Bei Hochwasser legen wir vom Stadthafen Wyk auf Föhr ab. Der Starkwind ist polaren Ursprungs und weht steif aus NE. Der ablaufende Gezeitenstrom setzt ein – wir segeln bei achterlichem Wind ausschließlich unter Vorsegel durch das Wattenmeer.  

Kartentiefe + Höhe der Gezeit - Oberflächenstrom
Auf der Barre des Rütergats steht kabbelige See. Rein rechnerich haben wir für die sichere Passage zur Kartentiefe von 5 m noch zusätzlich 2 m Höhe der Gezeit unter dem Kiel. Bei länger anhaltendem Ostwind und der damit verbundenen Oberflächenströmung sollte man jedoch mit 1 m weniger kalkulieren. So ist die geringste Tiefe, die unser Echolot beim Passieren der Barre anzeigt  6 m. Mit 2,5 m Tiefgang haben wir genügend Wasser unter dem Kiel um die hohe See der Deutschen Bucht zu erreichen. 

Setzen der Sturmbesegelung
Mit Kurs SW segeln wir bei einem Seegang bis 3 m und einem N-NE Wind 6-7 Bft. Helgoland entgegen. Wir wenden gute Praxis des Seesegelns an und setzen das Trysegel an der zweiten Mastschiene, die extra für dieses Sturmsegel am Mast montiert wurde. Dadurch können die Rutscher des Großsegels an der Hauptschiene angeschlagen bleiben. Anschließend bergen wir mit vereinten Kräften in handfester Seemannschaft die Genua III und laschen das Vorsegel an der Seereling an. Stattdessen setzen wir die Sturmfock und segeln unter Sturmbesegelung durch die bewegte See der Deutschen Bucht.  

Manövertraining
Wir trainieren nördlich von Helgoland erneut das Hamburger Manöver. Die Naturgegebenheiten zeigen, das ein Boje-über-Bord Manöver bei diesem Seegang kein Wunschkonzert ist – jedoch schließlich mit der Ansteuerung des Objekts im beigedrehten Zustand sicher durchgeführt werden kann. Hierfür ist ein sicheres und gut geführtes Schiff nötig. Unsere – vom Schiffskonstrukteur Ron Holland gezeichnete Nautor‘s Swan 441 beweist jedenfalls ein exzellentes Seeverhalten. 

Ansteuerung Helgoland
Schließlich segeln wir Helgoland in der Abenddämmerung entgegen. Mit Passieren der Untiefentonne Sellebrunn-W halsen wir und segeln rasant Kurs SE – nehmen die Passage zwischen dem Roten Felsen und der weißen Düne. Wir segeln in den Südhafen von Helgoland und machen am Schwimmponton fest. Helfende Hände nehmen uns bei ablandigem Wind die Leinen entgegen – Distanz 48 sm. 

Am Abend gehen wir auf dem Helgoländer Oberland im italienischen Restaurant Bella Isola essen. Anschließend lassen wir im gemütlichen Salon der CHARISMA die Ereignisse Revue passieren – es ist die adäquate Abrundung eines sehr lehrreichen Schwerwettertrainings...  

Lesen Sie über uns in...