Auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes über Schottland weht in der Deutschen Bucht frischer Wind aus südlicher Richtung. Nach dem Frühstück widmen wir uns in einer Trockenübung der Sturmbesegelung. Wir setzen das Trysegel an der zweiten, dafür vorgesehenen Mastschiene. Die Sturmfock heißen wir an unserem mobilen Kutterstag auf. Mangels Sturm bergen wir die roten Segel wieder und legen anschließend bei Hochwasser ab...
Der Wind kommt von vorne, wir motoren
Wir verlassen den Stadthafen Wyk auf Föhr unter Motor und steuern gegen den Wind und den restlichen noch entgegensetzenden Gezeitenstrom in das Fahrwasser der Norderaue. Während der Fahrt bereiten wir die Segel zum Setzen vor. Das Großsegel binden wir vorerst ins dritte Reff und rollen dann die Genua III aus. Da sich mit dem Kentern der Tide die Windverhältnisse auf S-SW 4-5 Beaufort etablieren, vergrößern wir das Großsegel und gehen ins zweite Reff.
Der Strom schiebt, wir kreuzen
Wir arbeiten uns mit aufmerksamer Navigation und aktiver Seemannschaft – unterstützt durch den Ebbstrom – unter Kreuzschlägen entlang des Fahrwassers aus dem Rütergat in die offene See der Nordsee vor. Nach Passieren der Ansteuerungstonne segeln wir bei auf S-SE rückdrehenden Wind weiterhin mit Kreuzschlägen durch die Deutsche Bucht in südliche und östliche Richtung. Das von der Crew favorisierte Etappenziel Büsum wird nur mit einem sehr hohen Aufwand zu erreichen sein.
Wir analysieren und fallen ab
Schließlich fällt mit Einsetzen der Abenddämmerung in einer weiteren Lagebesprechung der einstimmige Crew-Entscheid mit anliegendem Halbwind-Kurs Helgoland anzusteuern. Wir erleben schönstes Segeln in einer recht milden Herbstnacht und machen gegen 23 Uhr im Hafen fest – Distanz 55 sm. Dem Anleger im Cockpit folgt ein Menü im gemütlichen Salon der CHARISMA und alsbald (nach einem langen Segeltag) der Gang in die Koje ...