Wir segeln bei guten Wetterbedingungen und angenehmen S-Wind (S-SW 4, leicht böig) in die erste Nacht. Mit unserem Kurs ESE haben wir im Mittel einen Windanstellwinkel zwischen 100° - 120°. Der Wind variiert in Richtung und Stärke - wir nehmen das in einem Korridor von bis zu 20° und einem Beaufort wahr. Wir fahren zwischen Halbwind- und Raumschots-Kurs, die Segel sind entsprechend eingestellt.
Gute Stimmung
Die CHARISMA steuert mit gutem Zug durch die leicht bewegte See des Ozeans. Die Nacht ist sternenklar und mäßig frisch. Das Wachsystem läuft bereits in der ersten Nachtfahrt mit aufmerksamen Steuerleistungen. Wir segeln in einen sonnigen Morgen. Die Stimmung ist charismatisch gut - vor dem Frühstück wird ein Morning-Coffee im Cockpit kredenzt. Im Laufe des Tages dreht der Wind leicht abnehmend wie angekündigt auf S-SSE 3-4 zurück, wir passen die Segel an und machen bei 6 -7 kn weiterhin gute Fahrt über Grund.
Vorausschauende Navigation
Unseren nächste Wegpunkt haben wir dahingehend abgesetzt, wo wir den ersten Eddie des Golfstroms für uns nutzen können. Das Expedition-Modell von Karl zeigt den Verlauf des Golfstroms, den wir für uns nutzen werden. Der sinusförmig verlaufende Strom im Meer führt in seinen Rundungen zu Eddies – zu großflächigen Stromwirbeln, die uns bei ungünstiger Routenplanung eine Gegenströmung bis zu 3 kn bescheren können. Unser Routing basiert auf bestmöglicher Vorbereitung und aktuellen Informationen, die wir über unser Iridium-Satellitensystem an Bord beziehen - wir sind auf gutem Kurs.
Tierische Begnungen
Der Wind weht mit S-SE 3-4, wir segeln Kurs 115°, alles weiterhin unter 115 qm Segelfläche. Nachdem wir mehrfach Mondfischen begegnet sind, beobachten wir am sonnigen Nachmittag Wale, die sanft durch die See gleiten. Agiler sind die achtern aufkommenden jungen Delfine, die jedoch nicht lange bei uns bleiben. Die Unterwassertopografie des Nordatlantischen Ozeans betrachtend, segeln wir nun über den Kontinentalshelf. Die Meerestiefen der Küstengewässer fallen aufgrund riesiger Unterwasser-Canyons auf mehrere 1.000 m. Wir nähren uns dem Golfstrom. Bei SE 2-3 segeln wir in eine milde sternenklare Nacht.