Mit der Ansteuerung der Nord-Ost-Huk Englands dreht der Wind zurück und frischt auf. In dieser Phase müssen wir die Segel streichen, da wir aufgrund der Tide und dem Wind zwischen den Windparks, Ölplattformen und Sandbänke unseren Kurs gen S nicht mehr hätten halten können.
Unter Motor
Wir starten den Motor und steuern in blutroter Abenddämmerung am Windpark Cromer Knoll vorbei. Die Untiefen des Haisborough Sands bleiben Backbord liegen. Die Tide läuft zwar mit uns, wir erreichen jedoch aufgrund der Konstellation Wind gegen Strom nicht die notwendige Geschwindigkeit, um mit Hochwasser Lowestoft anzulaufen. Wie sagt man so schön: "Die Tide ist uns weggelaufen".
Birte: Verdammt, wir haben wieder Wind von Süd. Wir müssen Motoren und verpassen die günstige Tide, um nach Lowestoft zu kommen. Wir verlieren dieses Fenster und Constantin entscheidet Harwich anzulaufen. Wir hangeln uns von Kardinalstonne zu Kardinalstonne und schlängeln uns unter der Ägide von Gerd im Zickzack Kurs durch die Untiefen vor der Ostküste Englands.
Dritte Nachtfahrt
Wir fahren in die Nacht. Jetzt setzt uns das Tidenintervall entgegen, wir werden auf 3 kn Fahrt über Grund gebremst. Die Crew geht sehr zuverlässig ihr eingespieltes Wachsystem. Mit aufgehender Sonne kippt die Tide wieder zu unseren Gunsten. Wir steuern parallel zur Ostküste Englands zwischen den Sandbänken gen SSW. Zur Mittagszeit erreichen wir Harwich. Bei Sonnenschein und blauem Himmel machen wir an der Halfpeny Pier fest.
Birte: Susan, unsere Hafenmeisterin tippelt herbei. Sie trägt Shorts und Schwimmweste und ist herzlich erfrischend. Sie nimmt 20 Pfund entgegen, schreibt einen Beleg aus und geht wieder ihrer Wege. Dem ersten Anlegebier folgt ein Gin Tonic, Linzer Torte und noch viele andere Leckereien. Langsam gehen die ersten Duschen, andere kümmern sich um die Vorbereitung zum Abendessen. Es ist schön hier!