Unsere Erlebnisse

Halbinsel Hel

Wir segeln auf Halbwind-Kurs parallel zur Küste

Hansestadt Danzig

Wir passieren die Klappbrücke und sind im Herzen der Altstadt

An historischer Stätte

Die CHARISMA liegt im alten Hafenbecken der Danziger Werft

An historischer Stätte

Das Atlantik-Tief schickt seine ersten Vorboten in die Ostsee – einer Warmfront gefolgt von einer Kaltfront. Wir verlassen Wladyslawowo gegen 9:00 Uhr und setzen mit Passieren der Ansteuerungstonne das Großsegel und rollen die Genua III aus. Der Wind weht mit 4-5 Bft. aus SW.

Parallel zur Küste
Mit Kurs 120° am Kompass segeln wir bei ablandigem Wind parallel zur Küste der Halbinsel Hel. Die Landzunge erstreckt sich über rund 35 km und trennt die Danziger Bucht von der Ostsee. Entstanden ist sie aus einer Kette von kleinen Inseln, deren Lücken durch Strömungen mit Dünen gefüllt wurde. Teilweise ist das Land so flach, dass wir die Gleitschirme der Kite-Surfer sehen können, die auf der geschützten Seite der Nehrung am Himmel tanzen.

Durch die Danziger Bucht
Zur Mittagszeit passieren wir die Südhuk der Halbinsel – jetzt weht uns der SW Wind auf die Nase. Wir bergen die Segel und schlagen unter Motor Kurs 150° ein. Auch hier in der Danziger Bucht sind die Auswirkungen der Corona-Krise sichtbar – wie in der Deutschen Bucht und vor Skagen liegen leere Frachtschiffe auf Reede. Eine Regenfront zieht über die Bucht, die Schiffe verschwinden geisterhaft in den tiefhängenden Wolken. Wir halten uns nördlich des Verkehrstrennungsgebietes und spleißen uns in das betonnte Fahrwasser ein, das uns in den Kanal Portowy führt.

In der Altstadt
Vorbei an alten und neuen Hafenanlagen motoren wir auf dem Kanal tiefer ins Landesinnere. Rechts und links erheben sich hohe Stahlwände von Frachtern, die zur Überholung an den Piers liegen. Nach knapp 4 sm erreichen wir den Abzweig der Mottlau, die uns ins Zentrum von Danzig führt. Mit dem Passieren der Hebebrücke öffnet sich der Blick auf das beeindruckende Gesamtensemble der alten Hansestadt mit ihrem Wahrzeichen, dem Krantor. Bei herrlichem Sonnenschein steuern wir die City Marina an – aufgrund der an diesem Wochenende stattfindenden Baltic Sail, ist die Marina jedoch ausgebucht. Die sehr nette und hilfsbereite Hafenmeisterin organisiert uns einen Liegeplatz auf einem Werftgelände am Abzweig der Mottlau.

Auf der Danziger Werft
Wir nutzen den kurzen Aufenthalt in der Marina zur Frischwasserversorgung und machen uns dann wieder auf den Rückweg – das Krantor bleibt Backbord, im Rahmen der nächsten Öffnungszeit passieren wir die Brücke, legen einen Stopp-Over an der Tankstelle ein und steuern den avisierten Liegeplatz an. Der Hafenmeister des kleinen Basins erwartet uns bereits und weißt uns freundlich ein. Umgeben von alten Werfthallen machen wir nach 36 sm an einem Schwimmponton fest. Per Zufall landen wir so auf dem Gelände der Danziger Werft – dem Ort, an dem die Öffnung des Ostblocks 1980 ihren Anfang nahm. Die in der polnischen Gewekschaft Solidarnosc organisierten Werftarbeiter rund um den Vorsitzenden Lech Walesa traten in Streik. Sie kritisierten die Missstände des kommunistischen Systems und brachten so den Stein ins Rollen, der schlussendlich zum Fall des Eisernen Vorhangs und zum offenen Europa – wie wir es heute kennen – führte.

 

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