Nach dem Besuch des Alta Museums legen wir am Dienstag zur Mittagszeit ab. Der Wind weht schwach bzw. wie so oft in den Fjorden auf die Nase. Bei herrlichem Wetter motoren wir durch den Altafjord gen Norden und biegen nach links in den Stjernsund ein. An Backbord tut sich eine vielversprechende Ankerbucht auf, in der wir bei dem für die Nacht angekündigten Südwind gut geschützt sein werden.
Go west
Nach dem Abendessen fegen ein paar Schauerböen über uns hinweg - uns zwar aus nördlicher Richtung. Plötzlich liegen wir auflandig - das gefällt uns nicht! Wir lichten den Anker und brechen zu einem abendlichen Fjord-Cruise auf. Der Wind kanalisiert durch den Stjernsund, der Strom setzt mit uns. Mit über 8 kn Fahrt über Grund rauschen wir nur unter Genua II gen Westen. In unserem Kielwasser geht der fast noch volle Mond auf. An Backbord tun sich beeindruckende Bergmassive auf, teilweise noch schneebedeckt. Da es gerade so gut läuft, entschließen wir uns noch ein paar Meilen zu machen.
Polarlichter
Nach knapp 15 sm biegen wir nach links in den Bergfjord ein. Der Mond verwschwindet hinter den hohen Bergen. Die mitlaufende Welle lässt nach, der Wind ist weg. Wir setzen unsere Fahrt gen Süden unter Motor fort. Das Areal um Skajholmen ist bei Dunkelheit schwer zu erfassen - auf der Seekarte sieht es geräumiger aus, als es sich in der Realität darstellt. Wir machen einen ersten Ankerversuch. Der Mond biegt hinter der nächsten Bergkuppe wieder um die Ecke und erhellt die Szenerie. Am Himmel ist ein einzelnes Polarlicht zu sehen und gibt das Zeichen zum erneuten Aufbruch. Der Anker hat nur im Seegras gefasst.
Sandland
Anker auf und weiter. Wir lassen die Insel Lyktholmen an Backbord. Unter Motor durchfahren wir die enge Passage zwischen den Inseln Silda und Maröya. Der Mond verschwindet wieder hinter einer Bergkuppe. Wir steuern Sandland an - wie der Name vermuten lässt, ist hier Sand am Meeresboden zu erwarten. Wir lassen den Anker auf 7 Meter Wassertiefe fallen. Die Morgendämmerung bricht schon wieder herein und der Mond schaut auch nochmals um die Ecke. Eine leichte Atlantikdünung bricht sich geräuschvoll am Strand und schaukelt uns gegen 3 Uhr morgens in den Schlaf.