Nach unserem spätabendlichen Cruise schlafen wir erst mal aus. Wir verlassen die Sandlandsbukta unter Segeln gen Norden, runden die Insel Marholmen im Norden und schlagen dann Kurs SW ein. Wir haben guten Wind, können einen Großteil des heutigen Tages segeln. Im Ulsfjrod erfasst uns eine Starkwindfront. Im 3. Reff rauschen wir auf sportlichen Am-Wind-Kurs gen Süden. Die Steuerfrau grinst wie ein Honigkuchenpferd und ist vom Ruder nicht mehr weg zu bekommen. Plötzlich ist der Wind wie auf Knopfdruck ausgeschalten. Die letzten 15 sm in den Grotsund motoren wir. Der Anker fällt in der Snarbybukta auf Sand - dachten wir zumindest.
Kurs Tromsø
Gegen 4:30 Uhr lassen uns Fallböen früh aufstehen. Wir haben mal wieder ein ganzen Seegrassalat am Anker! So motoren wir in die Morgendämmerung - noch 15 sm bis Tromsø. Mit der Ansteuerung erfasst uns die Warmfront des herannahenden Tiefs. Bei Regen und Schauerböen passieren wir die Eiskathedrale an Backbord. Gegen 9:30 Uhr laufen wir den Stadthafen von Tromsø an. Gut geschützt vertäuen wir die Charisma. In der Bäckerei schaut man etwas irritiert, als ich in voller Ölzeugmontor mit Seestifeln und tropfender Kapuze eintrete. Wir begehen unsere glückliche Ankunft mit einem Brunch an Bord inkl. frischen Zimtschnecken. Lecker!
Im Kielwasser
Die Segelunternehmung Spitzbergen-Rund samt Querung der Barentssee umfasste 1.080 sm. Die anspruchsvolle Reise im hohen Norden war geprägt von einzigartigen Naturerlebnissen, die wir mit präziser Planung und dem optimalen Ausnutzen des Seewetters, unter Segeln erleben durften. Mein Dank als Skipper geht an das Charisma-Team, das zu jeder Zeit die Reies zu einem Top-Törn gemacht hat: Zuverlässige Seemannschaft, gute Kameradschaft und ein bereicherndes Bordleben.
