Wir haben uns bei hohem Luftdruck lange auf der Rückseite des vor uns herziehenden Tiefs halten können. Jetzt zieht es davon und wir geraten in de Nacht bei klarem Sternenhimmel erwartungsgemäß in eine Schwachwindzone.
Schwacher Wind
Als das Großsegel in der Atlantikdünung zu schlagen beginnt, bergen wir das Tuch und rollen die Genua soweit ein, bis das Achterliek nicht mehr an die Wanten schlägt. Bei sehr leichtem variablen Wind werden wir mit Unterstützung des Golfstroms immerhin noch mit 2 kn Fahrt über Grund nach Osten getragen. Die Nachtwache fährt aufmerksam nach dem Wind, der von N über W auf S zurückdreht.
Zunehmender Wind
Die Vorderseite des von achtern aufkommenden Tiefs holt uns ein. Wir setzen wieder volle Besegelung. Der S-Wind stabilisiert sich und wir segeln unter 115 qm Segelfläche bei S 4-5 im Sonnenschein durch die sanfte Dünung des Atlantiks in östliche Richtung. Das aufkommende Tief bringt eine Starkwind-Front mit sich, die wir im Auge behalten, um rechtzeitig den Vorsegelwechsel von der Genua II auf die Genua III durchzuführen. Zunächst machen wir jedoch bei optimaler Bootsgeschwindigkeit bei 8 kn Strecke nach Osten.
Segelwechsel
Mit dem Aufkommen der ersten Böen ist es soweit: ‚All Hands on Deck!‘ 73 qm Segeltuch der Genua II müssen geborgen werden. Dafür fallen wir ab und gehen für das Bergemanöver auf Raumschots-Kurs, um in der Leeabdeckung des Großsegels das Tuch am Vorstag herunterzuziehen und an Deck mit vereinten Kräften zusammen zu legen. Wir heißen die solide Genua III auf und sind für das kommende Wetter gewappnet. Bei auffrischendem Wind binden wir zunächst das erste, dann das zweite Reff ins Großsegel. Der Seegang hat sich noch nicht aufgebaut, so segeln wir bei Starkwind aus S schneidig durch glatte See in östliche Richtung.
Gute Seemannschaft
Als es am Abend böig wird binden wir das dritte Reff ins Großsegel. Auch bei bewegter See wird sehr gute Seemannschaft in der Pantry geleistet - täglich wird frisch gekocht. Heute gab es zum Mittag frischen Salat und etwas vom selbst gebackenen Brot (ein Hoch auf das Backteam!) Gut gestärkt hält die Crew das dreistündige überlappende Wachsystem mit den halbstündigen Steuereinheiten ein.