In der Nacht weht es im Einzug der Wetterfront mit leicht böigem Starkwind aus S. Unseren nächsten Wegpunkt haben wir am südlichen Rand der Point-Alpha Linie gesetzt. Wir segeln eng an der imaginären Eisgrenze entlang, um der Gegenströmung des östlich von uns drehenden Eddies weitestgehend auszuweichen.
Karl:Es bleibt spannend für uns. Wir fahren zur Zeit zwischen der festgelegten Ice-Zone und einem gegenläufigen Eddie (=Wirbelströmung) im Golfstrom in einem recht schmalen Korridor. Einerseits dürfen wir nicht in die Ice-Zone rein fahren, andererseits wollen wir so weit wie möglich von diesem Eddie weg bleiben, dann ist die Gegenströmung geringer. Nach dem Durchzug der Fronten haben wir dazu trotzdem immer noch reichlich Wind und können die Gegenströmung gut kompensieren. Das nächste Ziel auf dem Weg nach England ist jetzt der nordöstlichste Punkt der Ice Zone.
Luftdruck-Bremse
Mit rund 6 kn Fahrt über Grund kommen wir gut voran. Wir profitieren weiterhin von der langsam nach Osten ziehenden Warmfront, die durch das weiter östlich liegende Azoren-Hoch in seiner Zuggeschwindigkeit ausgebremst wird.
Karl: Wir nutzen die aktuelle Wetterlage zum Trocknen der Klamotten - Stefan und ich versuchen das auch mit unsern Schlafsäcken. Kochen findet unter erschwerten - weil schaukelnden - Bedingungen statt. Trotzdem wird mit viel Phantasie und Hingabe in der Pantry gearbeitet. Ein Gruß aus der Küche an die Racer - wie wohl deren Trockenfutter schmeckt?