Wir haben Neumond, in der pechschwarzen Nacht sieht man die Hand vor den Augen nicht. Als nahezu einzige Referenz des korrekten Steuerns dient der beleuchtete Magnet-Kompass. Als weitere Indikatoren kann man den Wind und den am Mast-Display illumierten Windeinfallswinkel nehmen. Die Schwankungen der Anzeige sind aufgrund der Schiffsbewegungen jedoch nur in einem gewissen Korridor auf die Kurslinie umzusetzen.
Stürmische Schönheit
Bei diesen stürmischen Bedinungen ist höchste Konzentration notwendig, um das Schiff auf Kurs zu halten. Bewegte Atlantik-See, tiefste Dunkelheit - um uns schäumt die See. Es ist anspruchsvoll in aller Verantwortung und so schön dieses Naturspektakel auf der CHARISMA zu erleben. In der grauen Morgendämmerung lässt der Wind nach, wir rollen die Genua III wieder komplett aus und setzen das Großsegel ins dritte Reff.
Steifer Starkwind
Die Front scheint durch zu sein, die Gribdaten weisen jedoch noch ein rötliches Feld aus. So ist es dann auch - der Wind kommt als böiger steifer Starkwind zurück und bringt Regen aus den tiefhängenden grauen Wolken. Wir bergen erneut das dreifach gereffte Großsegel und jagen gepuscht durch den Golfstrom mit bis zu 12 kn Fahrt über Grund Kurs ENE.
Normaler Starkwind
Am Nachmittag lässt der Wind auf normalen Starkwind bei S 5-6 Beaufort nach. Bei weiterhin gutem Anstellwinkel zum Wind segeln wir nun wieder mit gerefften Großsegel weiterhin Kurs ENE. In der Nacht passieren wir den Wegpunkt Point Alpha 3, der ein Bestandteil der Eis-Demarkationslinie des TR2019 ist. Wir haben einen wichtigen Meilenstein unseres Transatlantic Races passiert.